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Medikamenteninduzierte Ösophagitis
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Tabletten schlucken, aber richtig

Bei der Abgabe von Arzneimitteln sollten Apothekenteams häufig viele komplexe Themen zur Sprache bringen. Doch die Basics einer guten Arzneimittelanwendung dürfen dabei nicht vernachlässigt werden – zum Beispiel das richtige Schlucken von Oralia.
AutorKontaktAnnette Rößler
Datum 01.12.2025  13:46 Uhr

Jedes Jahr komme weltweit die unglaubliche Menge von 3,8 Tillionen Medikamentendosen zur Anwendung, berichtet Dr. Adam Taylor, Professor für Anatomie an der Lancaster University in Großbritannien, auf der Plattform »The Conversation«. Der Großteil davon sind Tabletten, Kapseln oder andere Oralia, wird also geschluckt. Dabei können Fehler passieren, die die Wirksamkeit der festen oralen Darreichungsformen herabsetzen, Patienten schädigen – und größtenteils vermeidbar sind.

Die medikamenteninduzierte Entzündung der Speiseröhre (Ösophagitis) hat Studien zufolge eine Inzidenz von 3,9 pro 100.000. Sie kommt meistens dadurch zustande, dass eine Tablette in der Verengung am unteren Ende der Speiseröhre am Übergang zum Magen hängen bleibt und sich dort auflöst. Freigesetzte saure oder alkalische Inhaltsstoffe können das Speiseröhrenepithel schädigen; eine Irritation, Entzündung und teilweise sogar Ulzeration ist die Folge.

Die Symptome wie Sodbrennen oder saures Aufstoßen ähneln denen bei Verdauungsbeschwerden. Sie sind jedoch häufig stechender und schärfer lokalisiert. Schmerzen hinter dem Brustbein, beim Schlucken oder auch plötzliche Heiserkeit/Veränderung der Stimme sind weitere mögliche Anzeichen.

Risikogruppen sind Taylor zufolge neben älteren Menschen vor allem Frauen mittleren Alters, da viele von ihnen regelmäßig Bisphosphonate gegen Osteoporose einnehmen. Feste Oralia mit beispielsweise Alendronsäure müssen morgens nüchtern mit 200 ml Leitungswasser eingenommen werden; danach darf die Anwenderin sich mindestens 30 Minuten lang nicht wieder hinlegen. Weitere Wirkstoffe mit erhöhtem Risiko einer medikamenteninduzierten Ösophagitis sind Tetrazyklin-Antibiotika wie Doxycyclin und nicht steroidale Antirheumatika (NSAR) wie Acetylsalicylsäure (ASS) und Ibuprofen, Letztere weniger durch eine lokale Reizung als vielmehr eine systemische Schädigung der Schleimhautbarriere.

Auch bei der Anwendung von Nahrungsergänzungsmitteln sei eine medikamenteninduzierte Ösophagitis möglich, so der Anatom. Zu nennen seien etwa Arginin, Vitamin C, Vitamin E, Kaliumchlorid und hoch dosiertes Koffein. Besonders komplikationsträchtig seien Weichgelatinekapseln, weil sie unter Feuchtigkeitseinfluss klebrig werden können. Ein Haften von Kapseln und anderen Oralia in der Speiseröhre lasse sich vermeiden, wenn sie möglichst einzeln, gegebenenfalls nüchtern, mit einem großen Glas Wasser und in aufrechter Position geschluckt werden.

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