| Theo Dingermann |
| 11.01.2022 11:02 Uhr |
Dies ist eine wichtige Erkenntnis hinsichtlich der Weiterentwicklung von Coronaimpfstoffen. Es könnte sinnvoll sein, Impfstoffe der nächsten Generation nicht nur mit dem S-Protein als Antigen zu bestücken, sondern zusätzlich auch mit Nicht-Spike-Antigenen auszustatten.
Professor Dr. Ajit Lalvani, der Seniorautor der Studie und Direktor der NIHR Respiratory Infections Health Protection Research Unit am Imperial College, sagt laut einer Pressemitteilung des Imperial College: »Unsere Studie liefert den bisher deutlichsten Beweis dafür, dass T-Zellen, die durch Erkältungs-Coronaviren induziert werden, eine schützende Funktion gegen eine SARS-CoV-2-Infektion besitzen. Diese T-Zellen bieten Schutz, indem sie Proteine im Innern des Virus angreifen und nicht das Spike-Protein auf der Virusoberfläche.«
Lalvani warnt aber auch: »Dies ist zwar eine wichtige Entdeckung, aber nur eine Form des Schutzes, und ich möchte betonen, dass sich niemand allein darauf verlassen sollte. Stattdessen ist der beste Schutz gegen Covid-19 eine vollständige Impfung, einschließlich einer Auffrischungsimpfung.«
Zur Weiterentwicklung der Corona-Impfstoffe sagt er: »Das Spike-Protein steht unter starkem Selektionsdruck durch impfstoffinduzierte Antikörper, was die Entwicklung von Impfstoff-Fluchtmutanten vorantreibt. Im Gegensatz dazu mutieren die internen Proteine, gegen die die von uns identifizierten schützenden T-Zellen gerichtet sind, viel weniger. Folglich sind sie zwischen den verschiedenen SARS-CoV-2-Varianten, einschließlich Omikron, sehr konserviert. Neue Impfstoffe, die diese konservierten internen Proteine enthalten, würden daher eine breit angelegte schützende T-Zell-Antwort auslösen, die vor aktuellen und zukünftigen SARS-CoV-2-Varianten schützen sollte.«
Das Virus SARS-CoV-2 hat unsere Welt verändert. Seit Ende 2019 verbreitet sich der Erreger von Covid-19 und stellt die Wissenschaft vor enorme Herausforderungen. Sie hat sie angenommen und rasch Tests und Impfungen, auch für Kinder, entwickelt. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite Coronavirus.