System braucht Updates |
Jennifer Evans |
26.03.2019 14:24 Uhr |
Seit dem 9. Februar muss der Apotheker die Echtheit von neu auf den Markt kommenden Rx-Präparaten prüfen, indem er den Data-Matrix-Code auf der Packung scannt und so die Daten über eine Sicherheitsabfrage abgleicht. / Foto: Fotolia/diego cervo
Jeder zweite Umfrageteilnehmer hält das neue europaweite Sicherheitssystem gegen Arzneimittelfälschungen insgesamt für einen wichtigen Schritt, um die Arzneimittelsicherheit zu gewährleisten. Allerdings sehen die Apothekenleiter bei dem System, hinter dem in Deutschland die Initiative Securpharm steht, noch weiteren Optimierungsbedarf. Ihrer Ansicht nach hilft es zwar dabei, gefälschte Arzneimittel in der Lieferkette zu identifizieren, aber das allein genügt ihnen laut IFH-Umfrage noch nicht. Daher befürworten knapp neun von zehn der Befragten weitere Maßnahmen, damit gefälschte Arzneimittel erst gar nicht in die Lieferkette gelangen. Darüber hinaus sprachen sich insgesamt knapp 60 Prozent der Apothekenleiter dafür aus, das Sicherheitssystem künftig durch Updates und Erweiterungen auszubauen.
Seit dem Stichtag am 9. Februar 2019 müssen alle neu auf den Markt kommende Rx-Medikamente spezielle Sicherheitsmerkmale tragen. Den auf der Packung aufgedruckten Data-Matrixcode müssen die Apotheker vor der Abgabe scannen, um das Medikament auf Echtheit zu prüfen. Dieser Überwachungsmechanismus soll Aufschluss darüber geben, ob und an welcher Stelle gefälschte Medikamente in die legale Lieferkette gelangt sind.
Wie aus der Umfrage hervorgeht, fühlte sich vor dem Securpharm-Start nur jeder vierte Apotheker gut über die Neuerung informiert. Weitere 48 Prozent der Befragten gaben an, fehlende Informationen selbst recherchiert zu haben. Die Mehrheit hatte bei der Umstellung keine großen technischen Probleme. Nur bei 39 Prozent kam es demnach anfangs zu vielen Fehlermeldungen. Grundsätzlich halten lediglich 37 Prozent den Scan für »einfach, schnell und unkompliziert«.