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Studie

Subkutanes Interferon-beta 1a enttäuscht bei Covid-19

Eine klinische Studie hat ergeben, dass die Kombinationsbehandlung mit dem Immunmodulator Interferon-beta 1a und dem antiviralen Remdesivir einer Monotherapie mit Remdesivir bei hospitalisierten Erwachsenen mit Covid-19-Pneumonie nicht überlegen ist. Bei einigen Patienten war die Hinzunahme des Interferons sogar eher schädlich als nützlich.
Sven Siebenand
20.10.2021  13:30 Uhr

Frühere Untersuchungen bei Krankenhauspatienten mit Covid-19 hatten eine verringerte Produktion von Interferon als Reaktion auf eine SARS-CoV-2-Infektion gezeigt. Dies war mit einer schwereren Erkrankung verbunden. Weitere Laborstudien und klinische Daten unterstützten die Hypothese, dass die Behandlung mit Interferon-beta 1a einen Nutzen bei Covid-19 haben könnte. Das wurde nun genauer untersucht.

In die randomisierte ACTT-3-Studie wurden knapp 1000 hospitalisierte Covid-19-Patienten aufgenommen. Sie erhielten neben Remdesivir entweder an bis zu vier verschiedenen Tagen eine subkutane Injektion von 44 µg Interferon-beta 1a oder Placebo-Injektionen. Das an der Studie beteiligte National Institute of Allergy and Infectious Diseases berichtet nun über die enttäuschenden Ergebnisse der Erhebung, die in »Lancet Respiratory Medicine« publiziert wurden.

Demnach war die Kombination der beiden Medikamente im Vergleich zu Remdesivir allein nicht mit einem klinischen Nutzen verbunden. Der primäre Endpunkt, die Zeit bis zur Genesung, lag in beiden Behandlungsgruppen im Median bei fünf Tagen. Die Wahrscheinlichkeit einer klinischen Besserung am 15. Tag war ebenfalls bei den Teilnehmern in beiden Gruppen ähnlich. Auch in Sachen Mortalitätsrate an Tag 28 gab es keine signifikanten Unterschiede.

Darüber hinaus fanden die Forscher bei einer Subgruppe von Patienten, die High-Flow-Sauerstoff benötigten, dass Interferon-beta 1a sogar mit mehr unerwünschten Ereignissen und schlechteren Ergebnissen verbunden war. Woran das liegt, ist nicht ganz klar. Die Studienautoren spekulieren, dass Interferon die Entzündungsreaktion verstärkt haben könnte, was bei diesen Teilnehmern zu schwereren Atemwegserkrankungen führte. Möglich ist aber auch ein Ungleichgewicht bei den Ausgangswerten innerhalb der beiden Gruppen.

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