So manche Tattoo-Liebe hält nicht ewig; dann soll der Name oder das Geburtsdatum des Verflossenen möglichst schnell runter von der Haut. Doch spurlos lassen sich Tattoos meist nicht entfernen. Nicht ablative Laser wie Nd:YAG- oder Ruby-Laser, die zur Tattoo-Entfernung benutzt werden, hinterlassen zwar keine Narben. »Aber der Prozess ist absolut schmerzhaft – und viele der behandelten Patienten sagen, dass es sogar schmerzhafter ist als das Stechen des Tattoos selbst. Kühlung und Betäubung können die Beschwerden etwas lindern. Ein komplett rückstandsloses Entfernen ist nur selten möglich. Jeder, der sich ein Tattoo stechen lässt, sollte das bedenken«, sagte Professor Dr. Peter Arne Gerber, Dermatologe, bei einem Experten-Gespräch von Bayer Vital.
Wie funktioniert die Laserbehandlung? Man nutzt das Prinzip der selektiven Photothermolyse. Das Laserlicht ist spezifisch auf ein Chromophor, also das Tattoo-Pigment, ausgerichtet. Dieses nimmt die Energie auf und verwandelt sie in Wärme – die lokale Hitze zerstört das Farbpigment. Makrophagen können die »Trümmer« aufnehmen und über das Lymphsystem abtransportieren. Durch die entstehende Hitze verdampft auch Gewebswasser: Hautstellen, an denen das Tattoo gelasert wurde, werden dadurch aufgehellt, fast weißlich. Mehrere Sitzungen sind notwendig. Um das Risiko für Komplikationen gering zu halten, dürfen seit dem Jahr 2021 nur noch approbierte Ärzte Tattoos mit dem Laser entfernen. Anderen Berufsgruppen ist der Einsatz von Lasern zu kosmetischen Zwecken untersagt. Achtung: Kam es nach dem Stechen des Tattoos zu einer allergischen Reaktion, sollte das Tattoo später besser nicht durch Laser entfernt werden. Die große Menge freigesetzter Allergene könnte dabei erneut zu Symptomen führen und die Allergie weiter verstärkt werden.
Mit einer adäquaten Nachsorge kann die Wundheilung unterstützt werden – zwar vor allem bei ablativen Lasern, weil Hautschichten abgetragen werden, aber auch nach einer Tattoo-Entfernung, die ebenfalls mit oberflächlichen Hautschädigungen einhergehen kann, heißt es in der aktuellen S2k-Leitlinie »Lasertherapie der Haut«. Wurde früher weiße Vaseline zur Nachbehandlung von Laserwunden verwendet, sprechen sich die Leitlinienautoren nun für Dexpanthenol-haltige Externa aus. Verschiedene Vergleichsstudien belegen signifikante Vorteile in der Wundheilung.