Startschuss für Grippeimpfung in Offizinen |
Ev Tebroke |
05.10.2020 15:02 Uhr |
Ab morgen können sich Personen ab 18 Jahren auch in 40 saarländischen Apotheken gegen die Grippe impfen lassen / Foto: Shutterstock/PanyaStudio
Am Dienstag geht es offiziell los: Wie AOK Rheinland-Pfalz/Saarland und der Saarländische Apothekerverein am Montag bekannt gaben, beginnt am 6. Oktober um 11 Uhr im Rahmen eines Pressetermins der Auftakt der Grippeimpfungen in rund 40 saarländischen Offizinen. Damit ist das Bundesland neben dem Gebiet Nordrhein die zweite Region in Deutschland, die in Form eines Modellprojekts diese Präventionsleistung in den Offizinen anbietet. Am Montag war im Gebiet Nordrhein ein entsprechendes Projekt gestartet.
Die Projektpartner freuen sich nach eigenen Angaben, den Bürgern nun gemeinsam ein »neuartiges, innovatives Versorgungsangebot anbieten können: Die Grippeimpfung in der Apotheke«. Ziel dieses »Versorgungsleuchtturms« sei es, Menschen schnell und unbürokratisch gegen die Grippe zu wappnen und mittels dieses zusätzlichen niedrigschwelligen Versorgungsangebots auch die Durchimpfungsrate der Bevölkerung zu erhöhen. Grippeschutzimpfungen sind nach wie vor natürlich auch in den Arztpraxen möglich.
Hierzulande sind zahlreiche solche Modellprojekte in Planung. Als nächstes dürfte die Region Nordrhein Grippeimpfungen in Offizinen anbieten. Der Apothekerverband Nordrhein (AVNR) hatte bundesweit als erster Verband bereits Anfang Juli 2020 einen entsprechenden Vertrag mit der AOK Rheinland/Hamburg abgeschlossen. Die Durchführung der Grippeschutzimpfungen soll laut Verband im Oktober sukzessive in rund 120 später sogar 200 Apotheken in vier Testregionen starten.
Die Möglichkeit, Grippeimpfungen außer in Arztpraxen auch in Apotheken anzubieten, hatte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) mit dem Masernschutzgesetz geschaffen, das im März dieses Jahres in Kraft getreten ist. Insbesondere vor dem Hintergrund der Coronavirus-Pandemie sollen mehr Menschen einen Grippeschutz erhalten, um das Risiko von Doppelinfektionen und schweren Grippeverläufen zu minimieren. Dies hatte auch die Ständige Impfkommission (STIKO) empfohlen.