Starker Preisanstieg bei Einmalhandschuhen |
Wohlfahrtsverbände und Rettungsorganisationen meldeten, dass es zuletzt deutlich schwerer geworden sei, qualitativ hochwertiges Schutzmaterial zu passenden Preisen zu beschaffen. Das betreffe neben Handschuhen auch Kittel, Schutzanzüge und Brillen, wie das Deutsche Rote Kreuz (DRK) mitteilte. «Unserer Erfahrung nach sind Handschuhe aktuell noch verfügbar - es ist jedoch mit deutlich längeren Lieferzeiten zu rechnen, als man es aus Nicht-Pandemie-Zeiten kennt», sagte DRK-Sprecher Dieter Schütz. Auch die Hilfsorganisation stellte zuletzt Preissteigerungen von bis zu 20 Euro pro Packung fest. Der DRK Landesverband in Baden-Württemberg rief seine Kreisverbände kürzlich auf, Bestände zu prüfen, wie zunächst der «Spiegel» berichtete. Grund war, dass ein Händler dem DRK von einem sich abzeichnenden Lieferengpass berichtete, wie ein DRK-Sprecher in Stuttgart sagte.
Der Paritätische Gesamtverband meldete, dass zwar das anfängliche Problem fehlender Mund-Nasen-Masken weitgehend in den Griff bekommen sei, aber: «Nun erhalten wir Problemanzeigen aus der Praxis, dass andere Hygieneausstattung - wie beispielsweise Einweghandschuhe – knapp wird oder doch zumindest zunehmend schwieriger zu bekommen ist», sagte die Abteilungsleiterin für Pflege, Teilhabe, Gesundheit, Lisa Marcella Schmidt. Gerade in der Pflege sei diese Ausstattung für den Infektionsschutz von Pflegebedürftigen und Personal aber zentral.
Das Bundesministerium für Gesundheit teilte mit, dass keine «belastbaren Erkenntnisse» über die Versorgung mit Einmalhandschuhen vorlägen. Aus den Ländern kämen «sehr heterogene Rückmeldungen». Seit Beginn der Pandemie gebe es immer wieder Meldungen über knappe Vorräte an Einmalhandschuhen. Gleichzeitig werde den Ländern von Händlern nach wie vor Einmalhandschuhe zum Kauf angeboten. Noch könnten die Länder auf die zu Pandemie-Beginn beschafften Handschuhe zurückgreifen. «Sollte sich tatsächlich ein Versorgungsengpass abzeichnen, ist zu entscheiden, ob Einmalhandschuhe im Rahmen einer Ausschreibung oder Notfallbeschaffung von Seiten der Länder gekauft werden», heißt es vom Gesundheitsministerium. Noch gebe es dazu aber kein Ersuchen.
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