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Krebstherapie

Spätschäden am Herzen bei Kindern früh erkennen

Vier von fünf Kindern mit Krebs können heute geheilt werden und haben meist eine fast normale Lebenserwartung. Manchmal haben jedoch Chemo- oder Radiotherapie Schäden hinterlassen, die sich Jahre später am Herzen zeigen. Das untersucht ein neues Forschungsprojekt nun genauer.
Hannelore Gießen
15.12.2021  13:30 Uhr

Erwachsene, die als Kind an Krebs erkrankt waren, entwickeln um fast 40 Prozent häufiger und sechs Jahre früher Bluthochdruck als die Allgemeinbevölkerung. Das war das Ergebnis der 2018 publizierten deutschen CVSS-Studie

Bereits kleinste Schäden am Herzmuskel können die Zellen zu stärkerem Wachstum anregen, das oft nach vielen Jahren zu irreversibel vergrößerten Herzkammern und -vorhöfen führen kann. Nicht nur der Herzmuskel selbst kann beeinträchtigt sein, auch Herzkranzgefäße, Herzklappen und der Rhythmus. Gefürchtet sind besonders Schäden am Herzen nach einer Anthrazyklin-Behandlung in der Kindheit. Bis zu 30 Jahre später entwickeln laut einer 2014 publizierten Studie 8,3 Prozent der nun längst Erwachsenen eine Kardiomyopathie.

Kinderonkologen behalten daher nach erfolgreich besiegter Erkrankung nicht nur ein mögliches Rezidiv des Tumors im Blick, sondern auch die Spätfolgen einer Chemo- und/oder Radiotherapie. Die kardiologische Nachsorge der Kinder und Jugendlichen sollte zwölf Monate nach Therapieende beginnen und lebenslang mindestens alle fünf Jahre erfolgen, lautet das Fazit mehrerer Fachgesellschaften in einem 2020 erschienenen Konsensuspapier.

Über diese Empfehlung noch hinaus geht eine gerade initiierte Studie, die die Kinder und Jugendlichen nicht nur per Ultraschall im Liegen untersucht, sondern zusätzlich eine solche Echokardiografie unter Belastung vornimmt. Auch die Lungen sind bei den Untersuchungen im Visier: Mit einer Spiroergometrie wird ermittelt, wie belastbar Herz und Lunge sind.

Ziel der Studie ist es, eine kardiale Funktionseinschränkung nach einer Krebstherapie möglichst früh zu erkennen, um dann gezielt zu intervenieren. Kooperationspartner des Projekts sind der Lehrstuhl für Präventive Pädiatrie der Fakultät für Sport- und Gesundheitswissenschaften der Technischen Universität (TU) München und die beiden Münchner kinderonkologischen Zentren, das Dr. von Haunerschen Kinderspital der Universität München und die Kinderklinik München Schwabing der TU München.

Bei der Studie werden 40 Tumorpatientinnen und -patienten im Alter von zehn bis 25 Jahren eingeschlossen und jeweils im ersten und im fünften Jahr nach Ende ihrer Therapie untersucht. Ihnen werden 40 gleichaltrige junge Menschen ohne Tumorerkrankung gegenübergestellt, um die Befunde vergleichen und einordnen zu können. Gefördert wird die Studie von der Deutschen Herzstiftung.

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