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Respiratorisches Synzytial-Virus 

Späte Frühchen, rechtzeitige RSV-Impfung

Der Startschuss für die diesjährige RSV-Prophylaxe für Hochrisikogruppen ist gefallen: Nach der schweren RSV-Welle in der vergangenen Saison mahnen Experten diesmal etwas früher zur vorbeugenden Impfung mit Palivizumab (Synagis®). Mehr Kinder als bislang gedacht haben ein erhöhtes Risiko für einen schweren Verlauf.
Elke Wolf
09.11.2022  09:00 Uhr

Risikokinder identifizieren

»Wenn wir Risikokinder schützen wollen, müssen wir wissen, wie sich die lokale RSV-Lage darstellt, wie es also um die Infektionszahlen und Klinikbelegungen im Umkreis bestellt ist.« Das sei dieses Jahr besser geglückt. Nur so sei es möglich, besonders exponierte Kinder rechtzeitig passiv zu immunisieren. Wichtig sei dabei, die erste der fünf nötigen Palivizumab-Injektionen kurz vor der RSV-Welle zu applizieren und die Impfserie in Vier-Wochen-Intervallen intramuskulär fortzuführen, um keine Durchbruchsinfektion zu riskieren, appellierte der Neonatologe. Bereits die erste Dosis des monoklonalen Antikörpers bietet Schutz vor Infektionen, das Wirkmaximum wird jedoch erst mit den weiteren Injektionen erreicht.

Ein besonders hohes Risiko für einen schweren Verlauf einer Infektion haben Kinder, die in der 35. Schwangerschaftswoche oder früher geboren wurden, und Kinder unter zwei Jahren mit einer vorangegangenen bronchopulmonalen Dysplasie oder hämodynamisch signifikanten angeborenen Herzfehlern. Dass Frühchen besonders prädisponiert sind, erklärt sich durch ihren schlechteren Nestschutz, den sie von der Mutter mitbekommen haben. »Der Großteil der Antikörper der Mutter wird im letzten Trimenon übertragen. Kommen die Kinder zu früh, besitzen die Kleinen nur die Hälfte der Antikörper«, erklärte Orlikowsky.

»Um im Falle eines verstärkten Infektionsgeschehens zu entscheiden, welche Kinder besonderen Schutz benötigen, sollten auch individuelle Risikokonstellationen berücksichtigt werden, vor allem bei Kindern, die zwischen der 29. und 35. Schwangerschaftswoche geboren werden«, informierte Dr. Franziska Schaaff, Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin und Infektiologie, aus Eckental. »Gerade diese ‚päten Frühgeborenen werden häufig übersehen, weil sie wie Reifgeborene wahrgenommen werden. Dabei können spezielle individuelle Faktoren bei ihnen auch zu einem schweren Verlauf führen.«

Dazu gehörten etwa männliches Geschlecht oder Geschwister im Kindergarten- oder Schulalter. »Aber auch wenn sie innerhalb der Saison geboren wurden und weniger gestillt werden, sollten wir eine passive Immunisierung für sie in Betracht ziehen.« Als weitere Risikofaktoren nannte sie schwere neurologische Erkrankungen, Rauchen in der Wohnumgebung oder Schwangerschaft, niedriges Geburtsgewicht oder Atopie in der Familie.

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