Sonnenschutz ist Selbstschutz |
So ist es richtig: immer wieder eincremen, nachbessern und aufeinander aufpassen. / Foto: Getty Images/Chad Springer
»Sonnenschutz ist keine Glückssache«: Unter diesem Motto steht dieses Jahr der Hautkrebsmonat Mai. Der Slogan soll dafür sensibilisieren, dass es effektive Strategien der Hautkrebsprävention gibt und dass deren Umsetzung in der Eigenverantwortung jedes Einzelnen liegt. Sonnenschutz und Selbstbeobachtung sind sowohl beim schwarzen Hautkrebs als auch bei hellen (weißen) Arten die entscheidenden Aspekte der Prävention. »Mit dem bundesweiten Hautkrebsmonat verfolgen wir einen ganzheitlichen Ansatz von Vorsorge und Früherkennung in allen Lebensaltern, in der Freizeit und im Beruf«, so BVDD-Pressereferent Dr. Ralph von Kiedrowski. Sämtliche Kräfte sollen für eine breitangelegte Informationskampagne gebündelt werden. Und da dürfen freilich Apotheker und PTA nicht fehlen.
Trotz intensiver Aufklärungsbemühungen in der Vergangenheit steigen sowohl beim schwarzen als auch beim weißen Hautkrebs die Erkrankungszahlen an. Mit der Diagnose malignes Melanom werden zunehmend auch jüngere Menschen konfrontiert, die mitunter erst um die zwanzig sind. Laut der Deutschen Krebsgesellschaft ist in Deutschland jährlich von mehr als 21.000 Neuerkrankungen auszugehen. Das maligne Melanom macht rund vier Prozent aller bösartigen Neuerkrankungen aus und ist für etwa ein Prozent aller krebsbedingten Todesfälle verantwortlich.
Die Fälle von hellem Hautkrebs werden bislang in Deutschland nicht systematisch, das heißt nicht flächendeckend erfasst. Aufgrund von Daten regionaler Krebsregister ist davon auszugehen, dass sich die jährliche Erkrankungsrate um 300 auf 100.000 Einwohner bewegt. Das Deutsche Krebsforschungszentrum beziffert die Neuerkrankungen auf rund 230.000 pro Jahr, womit heller Hautkrebs um ein Zehnfaches häufiger als sein schwarzes Pendant ist. Das Manifestationsalter liegt in der Regel jenseits des fünfzigsten Lebensjahres. Rund 80 Prozent der Erkrankten haben ein Basalzellkarzinom (Basaliom) und 20 Prozent ein Plattenepithelkarzinom (Spinaliom). Das Basaliom ist beim Menschen der häufigste maligne Tumor überhaupt.
Die Untersuchung vorhandener Naevi mit dem Dermatoskop alle zwei Jahre hilft, Auffälligkeiten rechtzeitig zu entdecken. / Foto: Getty Images/minemero
Im allgemeinen Bewusstsein ist das Basaliom jedoch weit weniger präsent als das maligne Melanom, das oft fälschlich allein mit Hautkrebs gleichgesetzt wird. Die diesjährige Aufklärungskampagne des BVDD soll genutzt werden, um speziell auch auf helle Hautkrebsformen aufmerksam zu machen. Ob schwarz oder weiß: Früherkennung ist in jedem Fall wichtig. Helle Hauttumoren metastasieren zwar selten und haben deshalb eine vergleichsweise gute Prognose, aber auch hier sind die Behandlungserfolge umso besser, je früher der Tumor entdeckt wird. Das maligne Melanom ist so gefährlich, weil sich Krebszellen früh im Krankheitsverlauf über Lymph- und Blutbahnen ausbreiten. In frühen Stadien sind die Heilungschancen aber auch beim malignen Melanom gut. Derzeit wird schwarzer Hautkrebs in zwei Drittel aller Fälle frühzeitig entdeckt, und die Fünf-Jahres-Überlebensraten liegen über 90 Prozent.