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UV-Filter

Sonnenschutz für die Pool-Position

Zu Sonnenschutzpräparaten gibt es keine Alternative – auch wenn einige UV-Filter aufgrund ihrer hormonähnlichen Wirkung in die Kritik geraten sind. Anfang des Jahres sind in Urinproben zudem auffällige Werte eines verbotenen Weichmachers gefunden worden. Was geht in Sachen Lichtschutz – und was nicht?
Elke Wolf
18.07.2024  18:00 Uhr

Creme muss frisch sein

Ein weiterer UV-Filter – wenn auch nur in Spuren – fiel im Ökotest-Labor negativ auf: Octocrylen. Als Partialagonist am Estrogenrezeptor gehört Octocrylen zu den hormonaktiven Substanzen und kann vermutlich Schilddrüse und Fortpflanzungsorgane schädigen. Übrigens genauso wie sein krebserregendes Zerfallsprodukt Benzophenon, das entsteht, wenn Sonnencreme zu lange gelagert wird. Hierzulande wird Octocrylen von vielen Herstellern nicht mehr verwendet. Die Verpackungen sind dann oft mit dem sichtbaren Hinweis »Ohne Octocrylen« versehen.

Auch unter dem Aspekt der Umweltverträglichkeit ist Octocrylen, so wie auch Oxybenzon und Octinoxat, in der Vergangenheit negativ aufgefallen. Die Filter können nämlich längerfristig gesehen die sensiblen Ökosysteme der Gewässer aus dem Gleichgewicht bringen. Sie schädigen das Erbgut von Korallen und Fischen. Weil sie sich nur langsam abbauen, reichern sie sich in den Korallen an und führen zur Korallenbleiche. In einigen Ländern sind derartige Sonnenschutzmittel aus Umweltschutzgründen verboten, etwa auf Hawaii, den US-amerikanischen Jungfrauen-Inseln sowie auf der zu den Niederlanden gehörenden karibischen Insel Bonaire.

TiO2-Topika sicher

Sollte man daher in Sachen Sonnenschutz besser auf anorganische Filter wie Titandioxid und Zinkoxid ausweichen? Auch bei ihnen hat sich eine gewisse Verunsicherung breit gemacht, spätestens seit Titandioxid (TiO2) im August 2022 als Zusatzstoff in Lebensmitteln (E 171) generell verboten wurde. In Arzneimitteln ist Titandioxid hingegen nach wie vor erlaubt.

Die Europäische Agentur für Lebensmittelsicherheit (EFSA) war nach Sichtung neuer Studien zu dem Urteil gelangt, dass sich Nanopartikel dieses Weißpigments nach oraler Aufnahme in Gewebe anreichern können. Das könne Entzündungen triggern, vor allem bei gestörter Darmbarriere. Darüber hinaus haben sie möglicherweise auch eine genotoxische Wirkung, können also die menschliche DNA schädigen.

Mikronisiertes und topisch appliziertes Titandioxid in Form eines Sonnenschutzes dringt dagegen nach bisherigem Kenntnisstand gar nicht erst oder nur in vernächlässigbarem Umfang in die Blutbahn vor. Das Prinzip der physikalischen Filter beruht eben darauf, dass sie auf der Hautoberfläche eine deckende Schicht bilden, die das Sonnenlicht reflektiert. Studien belegten, dass zum Beispiel Nano-Titandioxid in den Formen, in denen sie in kosmetischen Mitteln verwendet werden, nicht in den menschlichen Blutkreislauf eindringen kann, schreibt das BfR. Gesundheitliche Risiken seien bei Nano-Titandioxid als UV-Filter in einer Konzentration von bis zu 25 Prozent in Sonnenschutzmitteln unwahrscheinlich. Wichtig: Dies bezieht sich auf gesunde, intakte Haut. Menschen, deren Haut krankheitsbedingt geschädigt ist, etwa bei Allergien, Akne oder Neurodermitis, sollten sich mit einem Facharzt abstimmen.

Viele moderne Sonnencremes enthalten eine Kombination aus mineralischen und chemischen UV-Filtern. Bei Mischungen mit Zinkoxid ist allerdings Vorsicht geboten, da es den Zerfall der chemischen Filter beschleunigen kann. In einer Untersuchung verringerte Zinkoxid in Kombination mit den UV-Filtern Avobenzon, Octisalat, Homosalat und Octocrylen den UV-A-Schutz um 91,8 Prozent.

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