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Corona-Krise

Solidarische Zusammenarbeit der Apotheker weltweit

Apotheker Gonçalo Sousa Pinto ist beim Weltapothekerverband FIP für Fragen rund um das Thema Coronavirus zuständig. Im Interview mit der PZ gibt der Portugiese einen Einblick in die globale Situation von Apotheken und nennt eine wichtige Forderung des FIP, die auch an deutsche Politiker gerichtet ist.
Sven Siebenand
11.04.2020  10:00 Uhr
Solidarische Zusammenarbeit der Apotheker weltweit

PZ: Herr Sousa Pinto, was sind in der Corona-Krise weltweit die wichtigsten Aufgaben der Apotheken?

Sousa Pinto: Die Aufgaben unseres Berufs erweitern sich in dieser Zeit und wir müssen bereit sein, uns schnell an neue Anforderungen anzupassen, um unsere Gesundheitssysteme weiterhin zu unterstützen. Trotz des allgemeinen Lockdowns in vielen Ländern bleiben die Apotheken geöffnet, um die Arzneimittelversorgung weiterhin sicherzustellen. Zusätzlich spielen die Apothekenteams eine wichtige Rolle, wenn es darum geht, die Öffentlichkeit über das Coronavirus, seine Übertragungswege und vorbeugenden Maßnahmen zu informieren und zu beraten. In den sozialen Medien kursieren viele widersprüchliche Informationen und Fake-News. Es ist wichtig, dass sich die Menschen darauf verlassen können, dass sie in der Apotheke seriös informiert werden.

Apotheken helfen auch dabei, Patienten mit einem höheren Infektionsrisiko oder frühen Symptome zu identifizieren. Diese werden dann zur Abklärung der Symptome an den Arzt verwiesen. In mehreren Ländern haben die Apotheken auch ihren Botendienst für Patienten erweitert. In einigen Staaten wurden sie ferner ermächtigt, verschreibungspflichtige Arzneimittel wiederholt an Patienten mit chronischen Erkrankungen abzugeben.

PZ: Welche Rolle bekommen die Apotheken von den Regierungen jetzt zugewiesen?

Sousa Pinto: Apotheken werden weltweit gebeten, nationale Notfallstrategien durch die Bereitstellung von Medikamenten, Medizinprodukten, Schutzausrüstung, Informationen und Ratschlägen zu unterstützen. Ihre Rolle bei der Sicherstellung einer rationellen Verteilung und Verwendung der wichtigsten Arzneimittel in diesem Zeitraum und der Verhinderung des Mangels an Arzneimitteln ist von größter Bedeutung. Einige Regierungen und Staatsoberhäupter haben die Apotheker ausdrücklich für ihren Dienst gelobt und ihnen gedankt.

PZ: Wird sich die Rolle der Apotheken nach der Krise nachhaltig verändern?

Sousa Pinto: Die Welt hat seit 1918 keine Pandemie dieser Größenordnung mehr erlebt. Sie stellt selbst in den reichsten Nationen die Gesundheitssysteme auf eine sehr herausfordernde Probe. Diese Krise macht auch deutlich, dass Apotheken ein entscheidender und integraler Bestandteil der Gesundheitssysteme sind. Sie spielen eine wichtige Rolle in der öffentlichen Gesundheit, in der Gesundheitserziehung und Prävention von Krankheiten, in der Notfallversorgung, bei der Gewährleistung des Zugangs zu Arzneimitteln und ihrer verantwortungsvollen Verwendung sowie bei der Verbesserung von Impfquoten. All dies wird die Regierungen dazu bringen, die Gesundheitssysteme zu überdenken und hoffentlich die erweiterten Rollen der Apotheken auf nachhaltige Weise anzuerkennen und zu unterstützen. Überall auf der Welt stellen sich Apotheker der Herausforderung und zeigen Engagement im Dienste der Gesellschaft.

PZ: Stehen Sie im Kontakt mit Kollegen aus besonders stark betroffenen Regionen? Was können wir von ihnen lernen?

Sousa Pinto: FIP ist eine Organisation, die den grenzüberschreitenden Austausch erleichtert. Unser Beruf arbeitet auch in Zeiten von Covid-19 solidarisch zusammen. Bereits im Januar hat der FIP einen Experten der Chinese Pharmaceutical Association (CPA) eingeladen, sich der Arbeitsgruppe »Covid-19« anzuschließen. Die CPA hat ihre Erfahrungen mit der internationalen Gemeinschaft der Apotheker geteilt, zum Beispiel hinsichtlich der Präventionsmaßnahmen, der Desinfektionsverfahren und der Notfallpläne. Mittlerweile haben wir auch hinzugewonnenes Wissen unserer italienischen oder spanischen Kollegen in unsere Informationsmaterialien aufgenommen.

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