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Start der Pollensaison

So geht moderne Allergietherapie

Nur 10 Prozent der Allergiker werden laut Leitlinie korrekt behandelt. Was kann das Apothekenteam tun, um die Versorgung zu verbessern? Professor Dr. Torsten Zuberbier vom Institut für Allergieforschung an der Charité über gute Therapieoptionen, schlecht informierte Patienten und die Beratungschance in der Offizin.
AutorKontaktElke Wolf
Datum 04.03.2024  18:00 Uhr

Nase im Mittelpunkt

Steht die Nasensymptomatik im Vordergrund, sind nach Behandlungsempfehlungen der internationalen Initiative ARIA (Allergic Rhinitis and its Impact on Asthma) sowie internationalen Leitlinien die topischen Glucocorticoide erste Wahl. »Besonders wenn nach dem morgendlichen Aufwachen die Nase verstopft ist und keine freie Nasenatmung besteht, sind nasale Steroide indiziert«, rät Zuberbier. Die Nasenobstruktion sei vor allem für Hausstauballergiker typisch.

Als OTC-Präparate sind Beclometason, Fluticason und Mometason verfügbar. Ohne Verordnung dürfen sie nur bei Erwachsenen mit saisonaler allergischer Rhinitis eingesetzt werden, bei denen ein Arzt die Diagnose gestellt hat. Nasale Steroide wirken nicht sofort, ihre Wirkung - vor allem des Beclometasons - baut sich erst nach drei bis fünf Tagen regelmäßiger Anwendung auf. Beim Fluticason dauert es abhängig vom Salz (Furoat oder Propionat) 8 bis 12 Stunden und beim Mometason 12 bis 48 Stunden. Tipp für das Beratungsgespräch: Zur Überbrückung empfiehlt sich in den ersten Tagen das Sprühen eines nasalen Antihistaminikums, damit der Patient einen Effekt hat und nicht glaubt, es wirke nicht.

Arzneistoffgruppe Wirkstoff Besonderheiten
Antihistaminika oral Bilastin (Allegra®, Bitosen® Schmelztabletten) Bilastin ab 12 Jahre
Cetirizin (wie Zyrtec®) Cetirizin und Loratadin abhängig von Darreichungsform teils ab 1 Jahr
Loratadin (wie Lorano®) Cetirizin und Loratadin abhängig von Darreichungsform teils ab 1 Jahr
Levocetirizin (wie Levocetirizin Stada®) Levocetirizin ab 6 Jahre
Desloratadin (wie Lorano® Pro) Desloratadin ab 2 Jahre
Clemastin (wie Tavegil® Clemastin müde machend
Antihistaminika topisch (Nasenspray und Augentropfen) Azelastin (wie Allergodil®, Pollival®, Azela-Vision®, Vividrin®) Azelastin ab 6 Jahre, bitterer Nachgeschmack
Levocabastin (wie Livocab®, Levocamed®) Levocabastin ab einem 1 Jahr, vor Anwendung schütteln, da Suspension
Ketotifen( wie Zaditen® ophtha, Allergo-Vision® sine) Ketotifen ab 3 Jahre
Nasale Steroide Belcometasonpropionat (wie Ratioallerg® Heuschnupfenspray, Rhinivict® nasal) Erwachsene ab 18 Jahre, verzögert einsetzende Wirkung, Sprühstoß Richtung Augenwinkel und nicht Richtung Nasenscheidewand, um Nasenbluten zu vermeiden
Fluticasonpropionat (wie Otri Allergie® Nasenspray Fluticason) Erwachsene ab 18 Jahre, verzögert einsetzende Wirkung, Sprühstoß Richtung Augenwinkel und nicht Richtung Nasenscheidewand, um Nasenbluten zu vermeiden
Mometasonfuroat (wie Momeallerg® Galenpharma, Mometahexal®) Erwachsene ab 18 Jahre, verzögert einsetzende Wirkung, Sprühstoß Richtung Augenwinkel und nicht Richtung Nasenscheidewand, um Nasenbluten zu vermeiden
Mastzellstabilisatoren topisch (Nasenspray und Augentropfen) Cromoglicinsäure-Salze (wie Pollicrom® Nasenspray und Augentropfen, Allergo-Comod® Augentropfen, Vividrin® antiallergische Augentropfen vorbeugende Wirkung, 2 Wochen vor der Saison beginnen, wenige Nebenwirkungen, daher auch für Kleinkinder, Schwangere und Stillende geeignet
Übersicht verschiedener Arzneistoffgruppen, die als OTC-Präparate zur Behandlung der allergischen Rhinokonjunktivitis zum Einsatz kommen.

Während die längerfristige Einnahme oder Applikation eines Antihistaminikums laut Zuberbier nicht kritisch zu sehen ist, ist sie es »beim nasalen Steroid insofern, als dass es die Nase austrocknen und Nasenbluten hervorrufen kann«. Er empfiehlt deshalb, den Sprühstoß Richtung Augenwinkel und nicht Richtung Nasenscheidewand zu applizieren und eine befeuchtende Nasensalbe aufzutragen. »Auch ein guter Tipp, der wenig weitergegeben wird, ist die vorherige Nasenspülung etwa mit Salzlösungen. Das spült die Pollen weg und befeuchtet die Schleimhaut.«

Was ist vom vorsorglichen Sprühen des Steroids vor der Pollensaison zu halten? »Der Patient ist gut beraten, wenn er bereits einige Zeit vor dem zu erwartenden Pollenflug beginnt, sein nasales Steroid zu sprühen. Dann kommt er erst gar nicht in die Phase der Inflammation hinein. Auch die kombinierte Gabe von Steroid und Antihistaminikum wird ausdrücklich empfohlen. Durch deren synergistische Wirkung bekommt man auch die Augensymptomatik gut unter Kontrolle«, berichtet der Experte von seinen Erfahrungen.

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