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PhiP im HV

Selbstmedikation bei Durchfall 

Wann ist Durchfall ein Fall für die Selbstmedikation und wann nicht? Das beantwortet der elfte Teil der Campusserie »PhiP im HV« und informiert über verschiedene Therapieoptionen.
Carolin Lang
29.10.2021  09:00 Uhr

Probiotika bei Durchfall

Bei akutem Durchfall oder zur Prophylaxe der Reisediarrhö können Probiotika eingenommen werden. Parallel zur Antibiotikatherapie sollen sie zudem das Risiko für Clostridium-difficile-assoziierten Durchfall senken. Sie sollen den Aufbau beziehungsweise den Erhalt der physiologischen Darmflora stärken und ferner mit den Krankheitserregern um Substrate konkurrieren. Die Darmmotilität bleibt folglich unbeeinflusst; pathogene Keime können weiterhin ausgeschieden werden. Entsprechende Präparate enthalten beispielsweise Laktobazillen, Saccharomyces boulardii (=S.cerevisiae) oder Bifidobakterien. Bei Immungeschwächten sind Probiotika kontraindiziert.

Laut der Cochrane Collaboration können einige Probiotika die Erkrankungsdauer im Schnitt um einen Tag verkürzen und das Risiko für eine C. difficile-Infektion (CDI) senken. Unter anderem wegen der Heterogenität der Studien gibt es in der S2k-Leitlinie zu gastrointestinalen Infektionen aus dem Jahr 2015 keine generelle Empfehlung für den Einsatz von Probiotika zur Therapie der akuten infektiösen Gastroenteritis oder zur CDI-Prophylaxe bei Erwachsenen. Die Leitlinie wird derzeit überarbeitet.

Adsorbenzien und Adstringenzien 

Ferner stehen sogenannte Adsorbenzien wie medizinische Kohle oder Siliciumdioxid zur Selbstmedikation zur Verfügung. Sie adsorbieren Bakterien, Bakterientoxine und andere Giftstoffe, allerdings auch Arzneimittel. Eine gleichzeitige Einnahme ist daher zu vermeiden. Adstringenzien sollen die Resorption toxischer Substanzen erschweren, so zum Beispiel der Gerbstoff Tanninalbuminat. Diesen gibt es auch in Kombination mit Ethacridin, das zusätzlich antibakteriell und spasmolytisch wirken soll. Ein wichtiger Hinweis bei der Abgabe: Es kann zu einer intensiven Gelbfärbung des Stuhls kommen. In der Leitlinie zu gastrointestinalen Infektionen gibt es für die genannten Antidiarrhoika wegen Mangel an kontrollierten Studien aktuell keine Empfehlung.

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