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Coronavirus-Schnelltests

Schmidt sieht Apotheker in der Fläche gefragt

Bevor Apotheker Patienten auf das Coronavirus testen, gibt es noch viele Fragen zu klären. Doch die Zeit drängt: In den kommenden Monaten dürften Antigen-Schnelltests erheblich an Bedeutung gewinnen. Dann sind die Apotheken in der Fläche gefragt, ist ABDA-Präsident Friedemann Schmidt überzeugt.
Stephanie Schersch
21.10.2020  16:30 Uhr

Testen ist ein wesentlicher Baustein im Kampf gegen die Pandemie. Doch die steigenden Fallzahlen stellen Deutschland auch in dieser Hinsicht vor ein Problem. Bislang hat man hierzulande vor allem auf den PCR-Test gesetzt, in Zukunft sollen nun in bestimmten Situationen verstärkt auch Antigen-Schnelltests zum Einsatz kommen. So sollen sie etwa vor Besuchen im Pflegeheim zum Standard werden oder auch dann, wenn ein PCR-Test aufgrund überlasteter Labore schlichtweg nicht möglich ist. Die ersten Schnelltests sind inzwischen auf dem Markt, weitere Produkte dürften bereits in der Warteschlange stehen. 

Bislang dürfen nur Ärzte einen solchen Test durchführen. Diese Vorgabe allerdings will die Bundesregierung aufweichen und hat dafür den Entwurf für das Dritte Bevölkerungsschutzgesetz vorgelegt. Demnach könnten künftig auch andere Personen wie Pflegepersonal mit einer entsprechenden Schulung Patienten testen. Aus Sicht der ABDA sollten auch die Apotheker diese neue Aufgabe übernehmen. In einer Stellungnahme zu dem Gesetzentwurf drängt sie daher darauf, dass Apotheker die Tests nicht nur verkaufen, sondern auch selbst durchführen sollen.

Fachlich gut aufgestellt

Viele Apotheker hatte dieser Vorstoß überrascht. So stellt sich eine ganze Reihe praktischer Fragen, die mit einer Testung vor Ort verbunden sind. Auch ABDA-Präsident Schmidt sprach gegenüber der PZ von »riesigen Herausforderungen«, die ein Abstrich in der Apotheke mit sich bringt. »Da müssen natürlich Vorkehrungen getroffen werden, um den Infektionsschutz einzuhalten«, sagte er. Zudem müssten die Apotheker in Schulungen lernen, wie man einen fachgerechten Nasen-Rachen-Abstrich nimmt. Auch Fragen zum Umgang mit dem Testergebnis müssen vorab geklärt und mit Handlungsempfehlungen verbunden werden. Fachlich sieht Schmidt die Apotheker für diese neue Aufgabe derweil gut aufgestellt. Wenn es möglich sei, Pflegepersonal zu schulen, müsse das auch für die Belegschaft in Apotheken gelten. »Das kann kein großes Problem sein.«

Vorerst allerdings werden Apotheker Schmidt zufolge wohl keine Coronavirus-Tests übernehmen. So könnten die Offizinen vielmehr im weiteren Verlauf der Pandemie eine bedeutende Rolle spielen. »Wir werden noch sehr lange mit der Pandemie zu tun haben und ebenso lange Schnelltests brauchen«, sagte er. Dabei könnten sich die Tests in den kommenden Monaten auch weiterentwickeln und neue Technologien auf den Markt kommen, die eine Anwendung viel leichter machen könnten. Derzeit gehörten die Tests eindeutig in ärztliche Hand, so Schmidt. Langfristig könnten sie jedoch in großen Mengen und flächendeckend zum Einsatz kommen. »Dann gehört die Apotheke ganz klar ins Spiel und ich bin mir sicher, dass die Politik das auch erkennt.«

Kein Modellprojekt, sondern gleich in die Fläche

In der Schweiz testen Apotheker im Rahmen eines Pilotprojekts im Kanton Zürich bereits Patienten auf das Coronavirus. Entsprechende Modellversuche kann sich der ABDA-Präsident hierzulande nur schwer vorstellen. Vieles werde davon abhängen, wie gut die bevorstehende Einführung von Schnelltests in Pflegeheimen läuft und wie schnell der Bedarf an Tests in der allgemeinen Öffentlichkeit wächst. So könnten negative Testergebnisse perspektivisch immer öfter Voraussetzung für den Zugang zu bestimmten Bereichen des öffentlichen Lebens sein. Arztpraxen und Gesundheitsämter könnten den Andrang dann nicht mehr alleine stemmen. »Dann wird die Politik auf die Apotheken setzen und wir müssen in der Fläche sofort da sein«, so Schmidt.

 

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