Pharmazeutische Zeitung online
Drogensubstitution

Schmale Gratwanderung

Opioidabhängigkeit ist ein chronisches und komplikationsreiches Leiden, das nach der ICD Klassifizierung unter den Suchterkrankungen gelistet ist. Rezidive nach zunächst erfolgreicher Substitutionstherapie, aber auch Missbrauch und Fehlanwendungen bei gleichzeitig schwierigen Verhaltensmustern von Betroffenen zählen zum Krankheitsbild.
Grit Spading
19.06.2022  08:00 Uhr

Gesellschaftliche Teilhabe

Eine bessere Möglichkeit der Teilhabe an der Gesellschaft und am Berufsleben bietet die Substitution mit dem Partialagonisten Buprenorphin, die einen Vergaberhythmus alle zwei Tage möglich macht. Dies scheint zum einen in der großen Rezeptoraffinität, zum anderen in der hohen Lipophilie des auch als Schmerzmittel gemäß WHO-Stufe 3 eingesetzten Opioidanalgetikums begründet zu sein, die mit einer bis zu 72 Stunden anhaltenden Wirkdauer verknüpft ist.

Zudem wirkt Buprenorphin als partieller Agonist am µ-Rezeptor und Antagonist am κ-Rezeptor nicht sedierend. Der auch in höheren Dosen gut verträgliche Wirkstoff zeigt einen sogenannten Ceiling-, also Decken-Effekt hinsichtlich der Minderung der Atmung. Somit lässt sich die Dosis steigern, ohne dass das Risiko einer Atemdepression bedeutsam ansteigt (9).

Werden circa 23 Prozent der Substitutionspatienten mit Buprenorphin therapiert, so ist gerade die beim Einsatz dieser Substanz gewährleistete geistige Klarheit und Wachheit für die beruflich tätigen Patienten extrem wichtig ist (8). Ein Nachteil in der Sichtvergabe ist, dass die sublinguale Auflösung der Tabletten bis zu 15 Minuten dauern kann.

Zur Minderung des vermehrt zu beobachtenden intravenösen beziehungsweise intranasalen Missbrauchs ist Buprenorphin als Kombinationspräparat zusammen mit dem Opioidrezeptorantagonisten Naloxon verfügbar. Als kompetitiver Antagonist verdrängt Naloxon bei nasaler oder intravenöser Applikation andere Opioide vom Rezeptor beziehungsweise blockiert diesen für selbige. Es wird ein Entzugssyndrom ausgelöst.

Eine Depotformulierung, die je nach Dosierung einmal wöchentlich bis einmal monatlich unter die Haut gespritzt wird, unterbindet die missbräuchliche Applikation komplett und schafft erhebliche Freiräume für die Patienten, da (zwei)tägliche Besuche beim Arzt oder in der Apotheke wegfallen.

Eine weitere Verbesserung der Therapieoptionen verspricht ein Buprenorphin-Implantat, das den Wirkstoff kontinuierlich über einen Zeitraum von sechs Monaten aus im Oberarm implantierten Stäbchen abgeben kann. Die Adhärenz wird gestärkt, das Risiko für Rückfälle oder Missbrauch wird reduziert. Auch kann so verhindert werden, dass Kinder oder andere Personen im Haushalt das Substitutionsmittel versehentlich einnehmen.

Diese beiden zur Substitution zugelassenen Arzneimittel zur invasiven Verabreichung dürfen nach Paragraph 5 Absatz 10 BtmVV nur von in der arzneimittelrechtlichen Zulassung dafür vorgesehenem Personal verabreicht werden. Somit darf diese Vergabeform nicht delegiert werden.

2,1 Prozent der Substituierten erhalten Morphinsulfat in Form retardierter Hartkapseln (8). Lediglich 0,1 Prozent werden in begründeten Ausnahmefällen noch peroral mit Codein oder Dihydrocodein therapiert (8).

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa