Safer Sun wichtiger denn je |
Immer mehr Sonnenstunden und damit UV-Strahlung wirken auf die Haut ein. Die Hautkrebszahlen stiegen in den vergangenen Jahren kontinuierlich an. / Foto: Getty Images/Claudia Klein/EyeEm
»Wir haben eine Zunahme der Gefährdung für die Haut, bedingt durch die vom Klimawandel verursachten Veränderungen, allen voran die Belastung durch UV-Strahlung«, sagte Professor Dr. Mark Berneburg, Direktor der Dermatologie am Universitätsklinikum in Regensburg, bei der Auftaktpressekonferenz der Jahrestagung der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft (DDG). In der Tat nehmen die Jahre mit mehr registrierten Sonnenstunden in Deutschland zu. »Vergangenes Jahr war ein Rekordjahr: Da haben wir nach acht Monaten schon die UV-Dosis abbekommen, die es sonst nach einem Jahr gibt.« Der Deutsche Wetterdienst registrierte 2022 bereits Ende August 1544 Sonnenstunden – so viele Stunden, die sonst durchschnittlich das ganze Jahr über zu verzeichnen sind.
Die damit einhergehenden Risiken wie Hautkrebs werden laut Berneburg von der Bevölkerung noch immer unterschätzt. Die seit Jahrzehnten steigenden Erkrankungszahlen sowohl des malignen Melanoms als auch des nicht melanozytären Hautkrebs sprächen eine deutliche Sprache. Mit mehr als 220.000 Neuerkrankungen pro Jahr ist Hautkrebs die häufigste Krebserkrankung in Deutschland. Berneburg hält deshalb Prävention durch Sonnenschutz für unerlässlich. »Ich plädiere für einen vernünftigen Lichtschutz«, sagte der Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Photobiologie. Dazu gehörten:
Für einen angemessenen Sonnenschutz sei es auch wichtig zu wissen, welche Belastungen am jeweiligen Tag regional zu erwarten sind. Berneburg verwies beispielsweise auf Informationen vom Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) zu UV-Index und prognostizierten Tagesverläufen. »Mit Hilfe des regional angegebenen UV-Index wird ersichtlich, wie viel Sonnenschutz am individuellen Ort zu betreiben ist.« Faustregel: Je höher der UV-Index ist, desto schneller entsteht auf ungeschützter Haut ein Sonnenbrand und umso mehr muss man sich schützen. In Deutschland werden im Sommer Werte von 8 bis 9, in den Hochlagen der süddeutschen Gebirgsregionen sogar bis 11 erreicht. Die Skala reicht von 1 bis 11, ist aber grundsätzlich nach oben hin offen.