Rund 10 Prozent Versand-Anteil in der E-Rezept-Testphase |
Allerdings dürften auch die Versandkonzerne ihre Bemühungen intensivieren und erneut große Marketing-Kampagnen fahren. Aus Sicht der Vor-Ort-Apotheken sind auch die engen Kooperationen zwischen Versendern und Online-Arztpraxen ein Problem. Den Patienten werden Verordnung und Abgabe hier quasi als ein Prozess dargestellt. Auf der Seite der Shop Apotheke kann man beispielsweise direkt eine Online-Sprechstunde bei Zava buchen. Der niederländische Konzern empfiehlt seinen Kunden zudem, nach der Arztberatung den Versandweg einzuschlagen. Ganz unabhängig von der Frage, ob dies rechtlich zulässig ist, könnte dieser Marketing-Trick dafür sorgen, dass immer mehr Menschen den Versandweg auswählen.
Klar ist aber auch, dass der derzeitige Anteil vielen Apothekern Sorgen machen dürfte. Denn: In den vergangenen Jahren hielt sich der Rx-Versandanteil konstant bei etwa 1 Prozent. Selbst nach dem EuGH-Urteil zur Rx-Preisbindung tat sich an dieser Zahl recht wenig. Alle Hoffnungen der Versender drehten sich in den vergangenen Jahren daher rund ums E-Rezept. Durch den Wegfall der Rezept-Briefe, die Kunden bislang in die Niederlande schicken mussten, werde sich der Marktanteil drastisch erhöhen, so die Hoffnung der Konzerne. Der damalige Zur Rose-Chef Walter Oberhänsli hatte den Rx-Anteil von 10 Prozent auch als Zielmarke ausgegeben.
Das Papier-Rezept ist ein Auslaufmodell. Mit dem E-Rezept sollen alle Arzneimittel-Verordnungen über die Telematikinfrastruktur abgewickelt werden. Wir berichten über alle Entwicklungen bei der Einführung des E-Rezeptes. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite E-Rezept.