Ruhige Lage trotz steigender Infektionszahlen |
Auch die Behandlungsmöglichkeiten sind laut Dittmer besser geworden. So würden antivirale Medikamenten wie Remdesivir jetzt früher eingesetzt. Zudem sind in den vergangenen Monaten viele Studien erschienen, die sich mit dem richtigen Umgang mit schwer erkrankten Covid-19-Patienten beschäftigen.
Zudem sind die Gesundheitssysteme mittlerweile besser aufgestellt. Es sei nicht zu erwarten, dass das Gesundheitssystem in die Knie geht, sagt Professor Dr. Uwe Janssens, Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI). «Wir sind ganz klar besser vorbereitet.» Im März seien alle vom Ausmaß überrascht worden. Aber selbst damals sei die Versorgung der Patienten im ambulanten und stationären Sektor «zu keinem Zeitpunkt in Gefahr gewesen oder sogar zusammengebrochen».
Die Mediziner hätten in den vergangenen Monaten «enorm» dazugelernt und seien mittlerweile ausreichend mit Schutzmaterial ausgestattet. «Die Covid-19-Bereiche im Krankenhaus sind klar abgetrennt, die Mitarbeiter können mittlerweile routiniert in den einzelnen Bereichen mit Verdachtsfällen und Patienten umgehen.» Für den Fall der Fälle könnten die Krankenhäuser jederzeit den Schalter umlegen und den Corona-Betrieb aufnehmen. Auch wenn wir davon noch weit entfernt seien, habe Deutschland «absolut genügend» Intensivbetten für den Ernstfall. Momentan sind in Deutschland rund 9000 frei.
Das Virus SARS-CoV-2 hat unsere Welt verändert. Seit Ende 2019 verbreitet sich der Erreger von Covid-19 und stellt die Wissenschaft vor enorme Herausforderungen. Sie hat sie angenommen und rasch Tests und Impfungen, auch für Kinder, entwickelt. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite Coronavirus.