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Hyperoxalurie
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RNAi-Therapeutikum beseitigt Oxalat-Überschuss

Die Europäische Kommission hat das RNA-Interferenz-Therapeutikum Lumasiran bei der seltenen Erbkrankheit Hyperoxalurie Typ 1 zugelassen. Es darf in allen Altersgruppen angewendet werden.
AutorKontaktKerstin A. Gräfe
Datum 02.12.2020  14:00 Uhr

Die primäre Hyperoxalurie Typ 1 (PH1) ist eine sehr seltene Erkrankung, die mit einer übermäßigen Oxalat-Produktion einhergeht. Ursache ist ein Defekt des peroxisomalen Enzyms Alanin-Glyoxylat-Aminotransferase (AGT), das die Umwandlung von Glyoxylat zu Glycin in der Leber katalysiert. Beim Fehlen von AGT wird Glyoxylat in Oxalat umgewandelt, das sich als unlösliches Calciumsalz in der Niere und anderen Organen wie Knochen, Augen, Haut und Herz ablagert. Im Endstadium kann dies zu einer lebensbedrohlichen Nierenerkrankung und anderen systemischen Komplikationen führen.

Die Behandlungsmöglichkeiten sind derzeit begrenzt und umfassen Dialyse oder kombinierte Organtransplantationen von Leber und Nieren. Eine kleine Minderheit der Patienten spricht auf eine Vitamin B6-Therapie an. Zugelassene pharmakologische Therapien gab es bislang nicht.

Lumasiran (Oxlumo™ von Alnylam Pharmaceuticals) ist ein subkutanes RNA-Interferenz-Therapeutikum. Es zielt auf die mRNA des Gens HAO1 (Hydroxysäure-Oxidase 1) ab, das für die Glykolat-Oxidase (GO) kodiert – ein Enzym, das dem für die Erkrankung ursächlichen Defekt bei PH1 vorgelagert ist. Durch den Abbau der HAO1-mRNA und die Reduzierung der GO-Synthese stoppt Lumasiran die Produktion von Oxalat.

Die Zulassung basiert auf den Ergebnissen zur Wirksamkeit und Sicherheit von Lumasiran aus den Phase-III-Studien ILLUMINATE-A und -B. In der ILLUMINATE-A-Studie, die an Erwachsenen und Kindern ab sechs Jahren durchgeführt wurde, erreichte Lumasiran den primären Endpunkt mit einer mittleren Reduktion des Harnoxalats um 53 Prozent im Vergleich zu Placebo und zeigte eine mittlere Reduktion des Harnoxalats um 65 Prozent im Vergleich zum Ausgangswert. 84 Prozent der Patienten erreichten einen normalen oder fast normalen Harnoxalat-Spiegel und etwa die Hälfte der Patienten (52 Prozent) erreichte die Normalisierung, verglichen mit 0 Prozent in der Placebogruppe.

Als häufigste Nebenwirkungen traten Reaktionen an der Injektionsstelle, Kopfschmerzen, Rhinitis und Infektion der oberen Atemwege auf. Die Wirksamkeitsergebnisse und das Sicherheitsprofil von Lumasiran bei Säuglingen und Kindern unter sechs Jahren wurden in der Studie ILLUMINATE-B untersucht. Sie waren mit denen in der ILLUMINATE-A-Studie berichteten vergleichbar. 

Lumisiran wird durch subkutane Injektion drei Monate lang einmal monatlich und dann einmal vierteljährlich in einer Dosis verabreicht, die vom Körpergewicht abhängt. Bei Patienten, die weniger als 10 Kilogramm wiegen, wird auch die Erhaltungsdosis im monatlichen Intervall gegeben.

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