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Coronavirus-Bekämpfungs-App

RKI bittet um Datenspende

Das Robert-Koch-Institut (RKI) will mithilfe von Fitness-Armbändern und Smartwatches neue Erkenntnisse zur Ausbreitung von SARS-CoV-2 in Deutschland gewinnen. Die hierfür entwickelte App »Corona-Datenspende« stellte der RKI-Präsident heute in Berlin vor.
Christina Hohmann-Jeddi
07.04.2020  16:26 Uhr

»Um die Verbreitung von Krankheitserregern zu überwachen, reichten offizielle Meldezahlen allein nicht aus«, sagte Professor Dr. Lothar Wieler, Präsident des RKI, heute bei einem Pressebriefing. Deshalb hat das Institut schon vor Jahren Tools entwickelt und etabliert, um das Infektionsgeschehen in der Bevölkerung besser beurteilen zu können. Das ist zum einen das Netz von Sentinelpraxen, die der AG Influenza regelmäßig Proben von Patienten mit akuten Atemwegsinfekten zuschicken, und zum anderen das Grippeweb, ein Web-Portal, bei dem Freiwillige selbst Auskunft über ihre Gesundheit geben.

Zusätzlich hat das RKI nun als weiteres Hilfsmittel die »Corona-Datenspende«-App entwickelt, die es ab heute kostenlos zum Download in den entsprechenden Stores gibt. Die Nutzung der App sei freiwillig, betonte Wieler. Sie macht sich zunutze, dass Smartwatches und Fitness-Armbänder unter anderem den Ruhepuls sowie Informationen zu Schlaf, Körpertemperatur und dem Aktivitätsniveau ihrer Nutzer aufzeichnen können. »Bei einer akuten Atemwegserkrankung ändern sich diese Vitalzeichen in den meisten Fällen deutlich«, erklärte Wieler. Daher könnten auch typische Covid-19-Symptome wie Fieber durch die Applikation erkannt werden. »Die App erkennt aber nur die Symptome, sie führt keinen Erregernachweis«, sagte Wieler. Sie sei eine wichtige Ergänzung zum bestehenden Test- und Meldesystem.

Die Daten helfen den Wissenschaftlern des RKI, ein präzises Bild des Infektionsgeschehens zu bekommen und darüber, ob die ergriffenen Maßnahmen zur sozialen Distanzierung funktionieren. Die App wurde von Forschern des RKI zusammen mit dem Unternehmen Thryve erstellt. Das RKI kenne zu keinem Zeitpunkt persönliche Daten wie Name oder Anschrift der App-Nutzer. Man müsse lediglich einmalig die Postleitzahl eingeben. Ortungs- und Standortdaten aus den Geräten würden nicht erfasst. Die Teilnehmer werden auch gebeten, Geschlecht, Alter, Körpergröße und Gewicht anzugeben.

»Wir wünschen uns, dass viele Menschen diese App herunterladen«, sagte Wieler. Erfreulich wäre, wenn etwa 10 Prozent der zehn Millionen Nutzer solcher Geräte in Deutschland die App verwenden würden. Aber auch schon eine kleinere Stichprobe mit 10.000 Personen wäre gut für den Erkenntnisgewinn, sagte RKI-Experte Professor Dr. Dirk Brockmann. Am Vormittag gab es angesichts der vielen Zugriffe zunächst technische Probleme, unter anderem bei der Eingabe der Postleitzahl, wie das RKI beim Kurznachrichtendienst Twitter einräumte. Wenig später funktionierte die Anmeldung reibungslos, berichtet die Deutsche Presseagentur.

Auf die Reproduktionsziffer R0 angesprochen, betonte Wieler, dass diese eine schöne Entwicklung zeige. Inzwischen liege die für die Beurteilung der epidemiologischen Situation so wichtige Zahl bei 1,2 und damit etwas höher als noch vor dem Wochenende. Dies bedeutet, dass aktuell ein Infizierter 1,2 weitere Menschen mit dem Virus ansteckt. R0 stelle aber immer nur eine Momentaufnahme dar, so Wieler. Die Reproduktionsziffer müsse unter 1 gedrückt werden, damit die Verbreitung des SARS-Coronavirus-2 gestoppt werden kann.

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