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Innenohr

Rheuma kann schwerhörig machen

Entzündlich-rheumatische Erkrankungen können auch das Innenohr schädigen. Anlässlich des Welttags des Hörens am 3. März weist die Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh) auf Schwerhörigkeit als wenig bekannte mögliche Folge dieser Erkrankungen hin.
Annette Mende
01.03.2019  17:00 Uhr

Entzündlich-rheumatische Erkrankungen gehören zu den Autoimmunerkrankungen, bei denen das Immunsystem körpereigene Strukturen angreift und zerstört. Die Attacke des Immunsystems kann sich dabei auch auf das Innenohr richten, wie die DGRh in einer Pressemitteilung informiert. Belegt sei das etwa bei systemischem Lupus erythematodes (»Journal of International Medical Research« 2017, DOI: 10.1177/0300060516688600). »Pathologen haben Antikörper und Immunkomplexe im Innenohr nachgewiesen, die Durchblutungsstörungen verursachen oder die Sinneszellen direkt schädigen«, so DGRh-Präsident Professor Dr. Hendrik Schulze-Koops in der Mitteilung. In schweren Fällen komme es zu einer plötzlichen Schwerhörigkeit auf einem Ohr. Durch eine rechtzeitige medikamentöse Therapie lasse sich diese Komplikation jedoch häufig verhindern.

Auch die seltene entzündlich-rheumatische Granulomatose mit Polyangiitis schädigt das Gehör(»Clinical Rheumatology« 2017, DOI: 10.1007/s10067-017-3651-4). Bei dieser Erkrankung kommt es im gesamten Körper zu Ansammlungen kleiner Entzündungsknötchen, die das Gewebe schädigen. Betroffen ist auch die Verbindung zwischen Mittelohr und Rachen, was Mittelohrentzündungen begünstigt. »Hörstörungen sind bei dieser Erkrankung sehr häufig«, erklärt Schulze-Koops.

Und wie sieht es aus mit der häufigsten entzündlich-rheumatischen Erkrankung, der rheumatoiden Arthritis (RA)? Sie beginnt häufig im Alter von 50 bis 70 Jahren – in einem Lebensabschnitt also, in dem das Hörvermögen vieler Menschen ohnehin nachlässt. »Es ist deshalb schwer zu beurteilen, ob die RA die Entwicklung der Schwerhörigkeit im Alter fördert«, so der Rheumatologe. Viele epidemiologische Studien deuteten jedoch darauf hin, dass Menschen mit RA häufiger als andere unter Hörstörungen leiden (»The Open Rheumatology Journal« 2019, DOI: 10.2174/1874312901610010026).

Die Zusammenhänge seien bislang wenig erforscht. Es sei unklar, ob die Gelenke zwischen den Hörknöchelchen betroffen sind, die im Mittelohr den Schall verstärken. Denkbar sei auch, dass der Empfänger im Innenohr durch die Erkrankung in Mitleidenschaft gezogen wird. »Man kann aber davon ausgehen, dass die Entzündung bei der RA und bei anderen entzündlichen Erkrankungen das Nervensystem schädigen und dies das Hören beeinträchtigt«, sagte Schulze-Koops.

Grundsätzlich sollten alle Patienten mit entzündlich-rheumatischen Erkrankungen ihr Gehör regelmäßig überprüfen lassen. »Eine Verschlechterung der Hörleistung kann darauf hinweisen, dass die Behandlung der Erkrankung nicht optimal ist und die Dosis der Medikamente überprüft werden muss.« Um langfristige Schäden wie einen Hörverlust zu verhindern, sei es essenziell, dass Patienten so früh wie möglich in fachärztliche Behandlung gelangen.

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