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Ranibizumab

Rettet Augenlicht bei Frühgeborenen

Der monoklonale Antikörper Ranibizumab ist bei mehreren Augenerkrankungen etabliert, unter anderem bei altersabhängiger Makuladegeneration. Seit Jahresbeginn ist er auch für Frühgeborene mit schwerer Retinopathie zugelassen.
AutorKontaktBrigitte M. Gensthaler
Datum 06.10.2020  11:00 Uhr

Netzhautschäden bei Frühgeborenen sind in Deutschland die häufigste Erblindungsursache bei Kindern. Die Zahl der Kinder mit sogenannter Frühgeborenen-Retinopathie (ROP, Retinopathy of Prematurity) ist in den letzten Jahren angestiegen, da auch sehr früh geborene Kinder zunehmend häufiger überleben. Heute können Kinder überleben, die in der 24. oder 25. Schwangerschaftswoche zur Welt kommen – anstelle der üblichen 40 Wochen.

Allerdings ist die Netzhaut des Auges in diesem Stadium noch nicht voll entwickelt. »Je früher das Kind zur Welt kommt, umso größere Anteile der Netzhaut sind nicht ausreichend mit Blutgefäßen versorgt«, erläuterte Professor Dr. Andreas Stahl, Direktor der Augenklinik an der Universitätsmedizin Greifswald, bei einer Pressekonferenz vor dem Kongress der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG). Bleibe die Retinopathie unentdeckt und unbehandelt, drohen Sehschäden bis hin zur beidseitigen irreversiblen Erblindung.

»In Deutschland kommen jedes Jahr etwa 65.000 Frühgeborene zur Welt, von denen etwa 500 eine behandlungsbedürftige ROP entwickeln«, so der Netzhaut-Spezialist. Neben der Lasertherapie der Netzhaut gebe es seit Ende 2019 mit Ranibizumab (Lucentis®) eine neue zugelassene Therapieoption. Ranibizumab ist ein Inhibitor des vaskulären endothelialen Wachstumsfaktors A (VEGF-A) und wird intravitreal, also in den Augapfel, gespritzt.

Lasern oder spritzen?

Die Laserkoagulation gilt seit den 1990er-Jahren als Goldstandard bei ROP. Dabei werden die äußeren nicht-durchbluteten Randgebiete der Netzhaut mit einem Laserstrahl verödet, um eine Krankheitsprogression bis hin zur Netzhautablösung zu verhindern. Ranibizumab sei für alle Krankheitsstadien zugelassen, die auch gelasert werden können, sagte Stahl. Es hemme die Krankheitsaktivität ebenso wie die Lasertherapie.

Lasern oder spritzen? Dafür gab der Experte folgenden Hinweis: Je zentraler der Befund und je aggressiver die ROP, umso eher sei es sinnvoll, mit der anti-VEGF-Therapie zumindest zu beginnen, damit nicht so große Netzhautareale verödet werden müssen. Denn bei der Spritzentherapie wird kein Netzhautgewebe zerstört. Die Netzhaut in den Randbereichen könne weiter ausreifen. »Diese Bereiche können später zur Sehfunktion beitragen und die Kinder entwickeln seltener eine hohe Kurzsichtigkeit. Außerdem setzt der Effekt des Inhibitors sofort ein.«

Allerdings seien die Nachkontrollen viel aufwendiger und für längere Zeit notwendig, weil es zur Reaktivierung der ROP kommen kann. Wenn nicht gesichert ist, dass die Eltern auch noch Wochen und Monate später mit dem Kind zur Kontrolle kommen, sei die Lasertherapie wohl geeigneter.

Gemäß der überarbeiteten Screening-Leitlinie für ROP (Stand März 2020; AWMF- Registernummer 024 – 010) werden Frühgeborene, die vor der vollendeten 31. Schwangerschaftswoche zur Welt kommen, auf die Erkrankung gescreent. Bislang galt als Altersgrenze die 32. Schwangerschaftswoche. 

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