| Sven Siebenand |
| 16.06.2020 13:54 Uhr |
In Studien hat Remdesivir vor allem zeigen können, die Krankheitsdauer bei Covid-19 zu verkürzen. Bahnbrechende Auswirkungen auf die Mortalität wurden bislang noch nicht nachgewiesen. / Foto: picture alliance / Flashpic | Jens Krick
In den USA hat das Remdesivir-haltige Präparat Veklury® bereits eine Notfallgenehmigung für den Einsatz bei Covid-19. Auch andere Länder, etwa Japan, haben den Wirkstoff zugelassen. In der EU ist die Zulassung beantragt. Auch Chloroquinphosphat oder Hydroxychloroquinsulfat werden zur Behandlung von Covid-19-Patienten getestet. Sie machten im Gegenteil zu Remdesivir aber bislang eher mit ernüchternden Studienresultaten auf sich aufmerksam.
Auch wenn die FDA ihre Notfallzulassung für Hydroxychloroquin und Chloroquin bei Covid-19 mittlerweile widerrufen hat, rät sie noch einmal deutlich von der Kombination von Remdesivir mit Chloroquinphosphat oder Hydroxychloroquinsulfat ab. Aus dem klinischen Umfeld sind der Agentur bisher keine Fälle einer verminderten Aktivität bekannt. In-vitro-Daten würden aber zeigen, dass ein Interaktionspotenzial bestehe. Chloroquinphosphat oder Hydroxychloroquinsulfat haben demnach einen negativen Effekt auf die intrazelluäre Aktivierung von Remdesivir. Zum Hintergrund: Der Wirkstoff ist ein Prodrug und muss erst in einen aktiven Metaboliten, ein Triphopshat, umgewandelt. Dieser wirkt dann als RNA-Polymerase-Hemmstoff. Die Virusreplikation wird dadurch unterbunden.
Das Virus SARS-CoV-2 hat unsere Welt verändert. Seit Ende 2019 verbreitet sich der Erreger von Covid-19 und stellt die Wissenschaft vor enorme Herausforderungen. Sie hat sie angenommen und rasch Tests und Impfungen, auch für Kinder, entwickelt. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite Coronavirus.