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Gastrointestinale Infektionen

Reisedurchfall ohne Reise

Vorgewaschener Salat in der Folie, nicht ordentlich durchgegartes Putenfleisch vom Grill oder unhygienisches Arbeiten in der Küche: Gelegenheiten, sich Darmkeime einzufangen, gibt es auch hierzulande genug. Mit der Wärme steigt das Risiko für Infektionen mit Campylobacter, Salmonellen oder Escherichia coli.
AutorKontaktElke Wolf
Datum 30.07.2021  18:00 Uhr

Beschwerden mit dem Magen-Darm-Trakt stehen in den Sommermonaten ganz oben auf der Liste der gesundheitlichen Beeinträchtigungen. So berichteten etwa in den Vor-Coronavirus-Zeiten 45 Prozent der Reiserückkehrer über gastrointestinale Symptome im Verlauf einer Reise, am häufigsten über Diarrhö, informierte Professor Dr. Thomas Weinke vom Klinikum Ernst von Bergmann in Potsdam beim Forum Reisen und Gesundheit im Frühjahr. Für diese Art von bedrückenden Erlebnissen muss man gar nicht in den Urlaub fahren, denn Durchfallerreger mögen die Wärme. Klettert das Thermometer über 20 Grad Celsius, vermehren sie sich nicht nur schneller, sie leben auch länger. Entsprechend haben Durchfallerkrankungen im Sommer ihren Gipfel.

Oft sind Bakterien verantwortlich. Ganz vorne liegt hier die Gattung Campylobacter, die laut Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) die häufigste Ursache von meldepflichtigen bakterienbedingten Durchfallerkrankungen ist. Die wichtigsten Vertreter sind c. jejuni und C. coli. Annähernd 70.000 Erkrankungen gehen jedes Jahr in Deutschland auf ihr Konto, am häufigsten in den Monaten Juni bis September in der Altersgruppe der 20- bis 30-Jährigen.

Die Hauptinfektionsquelle stellt unzureichend erhitztes Geflügelfleisch dar. Laut einer Studie des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) sind 40 Prozent der konventionellen Geflügelbestände befallen, bei Freiland- und Bio-Ware sind es gar 60 Prozent. Die Keime vermehren sich im Lebensmittel zwar nicht, aber da schon geringste Keimzahlen von 500 krank machen, reicht die Vorabkontamination oft aus. Dagegen helfen nur die Trennung roher und verzehrfertiger Speisen sowie richtiges Durchgaren.

Salmonellen sind eine zweite häufige Gruppe von Durchfallerregern, die die zwei Arten Salmonella enterica und Salmonella bongori umfasst. An das RKI werden jährlich etwa 15.000 durch diese gramnegativen Stäbchen verursachten Erkrankungen gemeldet – mit dem Erkrankungsgipfel ebenfalls im Spätsommer. Die Salmonellose ist die klassische Lebensmittelinfektion, wobei relativ viele Erreger von bis zu einer Million notwendig sind. Übertragen werden die Keime hauptsächlich über nicht ausreichend erhitzte Eier, rohes Fleisch beziehungsweise nicht durchgegarte Fleischerzeugnisse wie Hackfleisch und Rohwurstsorten. Der Klassiker ist das Mettbrötchen.

Deutlich weniger gastrointestinale Infektionen als durch Campylobacter oder Salmonellen werden etwa durch EHEC (Enterohämorrhagische Escherichia coli) gemeldet, durchschnittlich sind es pro Jahr etwa 900 Erkrankungen. Potenzielle Infektionsquelle und Wegbereiter für blutige Durchfälle, Bauchkrämpfe und Erbrechen sind vorgeschnittene, in Folie verpackte Salate und Sprossen aus dem Supermarktregal. Laut BfR weisen diese häufig Krankheitserreger auf, die sich im feuchten, nährstoffreichen Milieu trotz Kühlung noch weiter vermehren können. Diese Salate sollten deshalb vor dem Verzehr nochmals sehr gründlich gewaschen werden. Mehr als 4000 Erkrankte und rund 50 Todesfälle gab es 2011 durch die aggressive EHEC-Variante, die zum hämolytisch-urämischen Syndrom (HUS) mit Zerstörung roter Blutkörperchen und Nierenversagen führte. Definitiv ausfindig gemacht werden konnte der Urheber nicht, doch deutete vieles auf den ägyptischen Bockhornkleesamen hin.

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