Regierung krempelt Arzneimittel-Markt um |
Jennifer Evans |
27.08.2019 11:02 Uhr |
Wahrzeichen von Mexiko: Die Skulptur El Ángel in Mexiko City markiert die Hauptverkehrsader der Metropole. Während die Hauptstadt sehr modern anmutet, ist das Gesundheitssystem Mexikos reformbedürftig. / Foto: Getty Images/
ferrantraite
Präsident Andrés Manuel López Obrador hat sich viel vorgenommen. Die Vision des Linkspolitikers ist es, alle öffentlichen Gesundheitsinstitutionen zusammenzuführen. Neben der Basiskrankenversicherung Seguro Popular, über die mehr als 55 Millionen Mexikaner versichert sind, zählen nach GTAI-Angaben das Instituto Mexicano del Seguro Social mit 43,4 Millionen Versicherten und das Instituto de Seguridad y Servicios Sociales de los Trabajadores del Estado mit 6,8 Millionen Mitgliedern zu den größten öffentlichen Sozialversicherern. Zudem haben der staatliche Ölkonzern Pemex, die einzelnen Bundesstaaten sowie die Streitkräfte eigene Gesundheitssysteme. Immer noch rund 21,4 Millionen Mexikaner sind allerdings derzeit überhaupt nicht krankenversichert.
Der Staatschef plant laut GTAI-Bericht zudem, die Bürokratie im Gesundheitssystem zu reduzieren sowie die Krankenhäuser zu modernisieren. Investieren will er dafür demnach 1,3 Milliarden US-Dollar (1,2 Milliarden Euro). Weitere 4,7 Milliarden Dollar (rund 4,2 Milliarden Euro) sind für Medikamente bestimmt, die künftig kostenfrei an Patienten abgegeben werden sollen. Das Geld dafür will er durch Einsparungen aufbringen. So sollen die Institutionen künftig etwa gemeinsam Arzneimittel einkaufen. Auch könnten die Preise für Medikamente laut seinen Plänen in Zukunft gedeckelt und auf jährlicher Basis überprüft werden, heißt es.
Im Zuge der Reform plant die Regierung GTAI- Angaben zufolge auch, den Leistungskatalog des Gesundheitsministeriums abzuschaffen. Dies soll den Institutionen ermöglichen, höherpreisige Medikamente einzukaufen. Derzeit könnten diese lediglich auf rund 10 Prozent der im Land zugelassenen Arzneimittel zugreifen, heißt es. Seine Reform will der Präsident noch bis Ende der Legislaturperiode, sprich Ende 2024, umsetzen.