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Depression bei Kindern

Raus aus dem Seelentief

Die Zahl der Kinder und Jugendlichen mit einer diagnostizierten Depression hat sich in den letzten 15 Jahren mehr als verdoppelt. Infolge der Coronavirus-Krise erwarten Fachleute einen weiteren Anstieg. Nur bei einem Bruchteil der Betroffenen wird die Erkrankung frühzeitig erkannt und behandelt.
AutorKontaktClara Wildenrath
Datum 28.02.2021  08:00 Uhr

Ein einziges zugelassenes Antidepressivum

Einer Pharmakotherapie stehen die meisten Eltern, aber auch viele Ärzte eher ablehnend gegenüber. In der Leitlinie wird sie ebenfalls nur als Mittel der zweiten Wahl bei Jugendlichen genannt. Als Grund werden zum einen Nebenwirkungen angegeben, zum anderen eine mögliche Verstärkung von Suizidgedanken, auf die Studien vereinzelt hinweisen. Die empfohlenen Kontrolluntersuchungen sollten daher eingehalten und Nebenwirkungen genau beobachtet werden.

Bei schweren Depressionen ist eine Kombinationsbehandlung möglich. »Aber die Evidenz ist nicht eindeutig«, schränkt Schulte-Körne ein.

Die meisten klinischen Daten für ein positives Nutzen-Risiko-Verhältnis bei Kindern und Jugendlichen liegen für das Antidepressivum Fluoxetin vor. Der selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (SSRI) ist auch das einzige Medikament, das für diese Indikation bei Kindern ab acht Jahren in Deutschland zugelassen ist. Die Gabe von Fluoxetin war im direkten Vergleich zumindest kurzfristig wirksamer als eine KVT. Nach 36 Wochen waren die Unterschiede hinsichtlich der Depressivität verschwunden – was blieb, war eine geringere Suizidalität in der Gruppe mit der Verhaltenstherapie.

Empfohlen wird eine Fluoxetin-Anfangsdosis von 10 mg/Tag, die bei Bedarf nach einer bis zwei Wochen auf 20 mg/Tag erhöht werden kann. Ob der Patient darauf anspricht, ist in der Regel frühestens nach vier Wochen abschätzbar. Von einer Remission spricht man erst, wenn mindestens acht Wochen lang keine Symptome mehr auftreten. Danach sollte die Medikation für weitere sechs Monate fortgesetzt werden. Zu den häufigsten Nebenwirkungen, die in randomisierten Studien öfter als unter Placebo auftraten, gehören Kopfschmerzen, Durchfall, Müdigkeit sowie Schlaflosigkeit. Bei der Abgabe sollte das Apothekenteam auch auf mögliche Interaktionen von Fluoxetin mit anderen Medikamenten, beispielsweise mit Acetylsalicylsäure, bestimmten Antihistaminika und Antibiotika, sowie Alkohol hinweisen.

Wenn die Gabe von Fluoxetin aufgrund von Nebenwirkungen oder Kontraindikationen nicht möglich oder nicht gewünscht ist, können laut Leitlinie die SSRI Escitalopram, Citalopram oder Sertralin off Label eingesetzt werden. Von trizyklischen Antidepressiva, aber auch von Paroxetin, Venlafaxin und Mirtazapin wird bei Kindern und Jugendlichen mit starkem Konsens abgeraten. Der MAO-Hemmer Moclobemid sollte ebenfalls nicht eingesetzt werden. Für diese Substanzen fanden sich keine signifikanten Unterschiede in der Wirksamkeit im Vergleich zu Placebo.

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