Positive Phase-III-Ergebnisse für inaktivierten Ganzvirus-Impfstoff |
Theo Dingermann |
19.10.2021 11:00 Uhr |
Adam Finn, Professor für Pädiatrie an der Universität Bristol und leitender Prüfarzt der Studie, sagte laut Pressemitteilung: »Die geringe Reaktogenität und die hohen funktionellen Antikörperreaktionen sowie die breiten T-Zell-Reaktionen, die mit diesem adjuvantierten inaktivierten Vollvirusimpfstoff beobachtet wurden, sind beeindruckend und äußerst ermutigend. Dies ist ein viel traditionellerer Ansatz für die Impfstoffherstellung als die bisher im Vereinigten Königreich, in Europa und in Nordamerika eingesetzten Impfstoffe, und diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass dieser Impfstoffkandidat auf dem besten Weg ist, eine wichtige Rolle bei der Bewältigung der Pandemie zu spielen.«
Thomas Lingelbach, der Chief Executive Officer von Valneva, sagte: »Diese Ergebnisse bestätigen die Vorteile, die häufig mit inaktivierten Vollvirusimpfstoffen in Verbindung gebracht werden. Wir sind entschlossen, unseren differenzierten Impfstoffkandidaten so schnell wie möglich zur Zulassung zu bringen und glauben weiterhin, dass wir einen wichtigen Beitrag zum weltweiten Kampf gegen die Covid-19-Pandemie leisten können. Wir sind sehr daran interessiert, eine alternative Impfstofflösung für Menschen anzubieten, die noch nicht geimpft sind.«
Gegenüber BBC News erklärte Professor Dr. Penny Ward, Arzneimittelexpertin am King's College London: »Wie wir wissen, befindet sich die britische Regierung im Streit mit Valneva, nachdem sie im September die Bestellung von bis zu 100 Millionen Dosen, die von der Vaccines Taskforce für 2020 aufgegeben wurde, storniert hat. Die heutigen Ergebnisse deuten darauf hin, dass diese Entscheidung noch bereut werden könnte. Andererseits könnten andere Länder, die mit den Tiefkühltransportanforderungen anderer, teurerer Impfstoffe zu kämpfen haben, von der Entscheidung profitieren. Das sind gute Nachrichten für Covax und die Länder, die noch auf Lieferungen warten.«
Valneva hat ein Rolling-Review-Verfahren für die Erstzulassung bei der britischen Regulierungsbehörde für Arzneimittel und Gesundheitsprodukte (MHRA) gestartet und bereitet sich auf ein analoges Verfahren für die bedingte Zulassung durch die Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) vor.
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