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Nach Geiselnahme in Apotheke

Polizei prüft terroristischen Hintergrund

Die Polizei prüft unter anderem einen terroristischen Hintergrund der Geiselnahme in einer Apotheke am Kölner Hauptbahnhof. Gestern hatte ein bewaffneter Täter einen Molotowcocktail in einem Schnellrestaurant gezündet und sich dann mit einer Geisel in einer Apotheke verschanzt. Nach mehreren Stunden beendete die Polizei die Geiselnahme mit Gewalt, dabei wurde die Geisel leicht und der mutmaßliche Täter schwer verletzt. Der Bahnhof war über Stunden voll gesperrt.
Cornelia Dölger
16.10.2018  10:08 Uhr

Ein Spezialeinsatzkommando hatte am Nachmittag die Apotheke gestürmt. Laut verschiedenen Medienberichten war in einem Schnellrestaurant zuvor ein 14-jähriges Mädchen durch den Brandsatz verletzt worden. Die Identität des mutmaßlichen Täters ist noch zu klären. Wie die Polizei gestern Abend mitteilte, wurden am Tatort Papiere eines 55 Jahre alten Syrers gefunden, der eine Duldung bis Mitte 2021 erhalten habe.

Der Inhaber des Aufenthaltstitels sei seit 2016 bekannt wegen verschiedener Delikte wie Diebstahl und Bedrohung. Der Geiselnehmer sei nach den ersten Ermittlungen mit »hoher Wahrscheinlichkeit« der Inhaber. Geprüft werde, ob der Mann aus terroristischen Motiven handelte. Er soll beim Betretender Apotheke gerufen haben, dass er zu einer Terrorgruppe gehöre. Konkrete Hinweise gebe es aber noch nicht.

Am frühen Nachmittag wurde bekannt, dass die Polizei eine Wohnung in Köln durchsucht. Dabei beschlagnahmten die Beamten Beweismittel, die derzeit ausgewertet werden, zitierte die »Frankfurter Allgemeine Zeitung« eine Polizeisprecherin. 

Foto: Fotolia/Hero

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