Phase-III-Daten zu Donanemab veröffentlicht |
Annette Rößler |
17.07.2023 17:00 Uhr |
Sollen Patienten mit Alzheimer-Demenz eine Uhr zeichnen, sind die Ziffern und/oder Zeiger teilweise verschoben oder gar nicht vorhanden. Der sogenannte Uhrentest findet deshalb bei der Beurteilung der kognitiven Fähigkeiten Verwendung. / Foto: Adobe Stock/Ivan
Eine Überraschung war die Veröffentlichung der Phase-III-Daten zu Donanemab im Fachjournal »JAMA« keineswegs, denn bereits Anfang Mai hatte Eli Lilly in einer Pressemitteilung ausführlich vorab über die Ergebnisse berichtet. Nun sind sie also auch schwarz auf weiß in einem Peer-reviewed-Journal nachzulesen – ein wichtiger Schritt für den Hersteller auf dem Weg zur Zulassung. Diese strebt das Unternehmen für Donanemab zunächst in den USA an; der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) liegt zurzeit noch kein entsprechender Antrag vor.
Wie der Konkurrent Lecanemab (Leqembi™ von Biogen/Eisai), der bereits über eine US-Zulassung verfügt, adressiert Donanemab Ablagerungen von β-Amyloid (Aβ) im Gehirn und sorgt für deren Abbau – womöglich sogar schneller als Lecanemab. Dies kann bei Patienten mit beginnender Alzheimer-Demenz das Fortschreiten des kognitiven Abbaus verlangsamen, jedoch nicht stoppen oder gar umkehren. Die Nebenwirkungen der Antikörper können schwerwiegend sein; spezifisch sind etwa amyloidbedingte Bildgebungsanomalien (ARIA), die sich als vorübergehende Schwellungen in bestimmten Gehirnbereichen (ARIA-E) oder als Mikroblutungen (ARIA-H) äußern können. Der Verdacht steht im Raum, dass ARIA eine Volumenabnahme des Gehirns bewirken könnten.
Auch in der jetzt erschienenen Publikation berichtet das Autorenteam um Dr. John R. Sims, einem Mitarbeiter von Eli Lilly, über das Vorkommen von ARIA: ARIA-E traten in der 18-monatigen Studie bei 205 von 853 mit Donanemab behandelten Patienten auf (24,0 Prozent) und in der Placebogruppe bei 18 von 874 Patienten (2,1 Prozent). 52 der betroffenen Patienten mit ARIA-E unter Donanemab, aber keiner aus der Placebogruppe, zeigten Symptome wie Kopfschmerzen oder verstärkte Verwirrtheit, teilweise aber auch Krampfanfälle. ARIA-H waren unter Donanemab mit 268 Betroffenen (31,4 Prozent) ebenfalls häufiger als unter Placebo (119 Betroffene beziehungsweise 13,6 Prozent).