Pharmaziestudium früher und heute |
Laura Rudolph |
11.07.2025 07:00 Uhr |
Vom ersten Lehrauftrag an sollte es aber noch 20 Jahre dauern, bis im Jahr 2001 eine Ausbildungsreform die klinische Pharmazie als Ausbildungs- und Prüfungsfach verpflichtend festlegte. Vorher lag es im Ermessen der jeweiligen Universität, klinisch-pharmazeutischen Unterricht zu erteilen oder nicht. Dennoch überwogen auch danach die rein naturwissenschaftlichen Inhalte deutlich. Im internationalen Vergleich ist der klinische Anteil in Deutschland immer noch sehr gering. Die Universitäten Freiburg und München etablierten zusätzlich einen Bachelor‑/Masterstudiengang »Pharmazeutische Wissenschaften«, der jedoch nicht zur Approbation führt.
Die rasanten Fortschritte in der pharmazeutischen Forschung (zum Beispiel im Bereich in der Immunologie und Gentherapie) führten schon bald nach der Approbationsordnung von 2001 zu erneuten Diskussionen aufgrund des Reformbedarfs. 2017 verabschiedete die Bundesapothekerkammer den »Kompetenzorientierten Lernzielkatalog Pharmazie – Perspektivpapier Apotheke 2030« (KLP-P), der die notwendigen Kompetenzen, die Apotheker während ihrer Ausbildung erwerben sollen, definiert.
2022 wurde das »Positionspapier Runder Tisch Novellierung der Approbationsordnung für Apotheker« verabschiedet, das konkrete Vorschläge zu einer zeitgemäßen Apothekerausbildung macht. Es liegt nun schon seit geraumer Zeit im Bundesgesundheitsministerium, das sich hierzu noch nicht geäußert hat. Mit Blick auf eine überarbeitete EU-Richtlinie zur gegenseitigen Anerkennung der Abschlüsse innerhalb der EU sind jedoch bestimmte Anpassungen bis März 2026 nötig. Ob und wann diese kommen werden, ist noch ungewiss.