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Internisten zur Covid-19-Impfung

Personen mit schweren Vorerkrankungen vorziehen

Nicht nur ältere, sondern auch jüngere Menschen mit spezifischen internistischen Vorerkrankungen sind der erhöhten Gefahr ausgesetzt, schwer an Covid-19 zu erkranken. Um ihr Erkrankungs- und Sterberisiko zu mindern, sollten sie daher frühzeitig eine Impfung erhalten, fordert die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) und nennt konkrete Patientengruppe. Die Dringlichkeit der Impfung hängt unter anderem auch von der Art der Arzneimitteltherapie ab.
Christiane Berg
28.01.2021  07:00 Uhr

Zur Konkretisierung der Frage, welche internistischen Krankheitsbilder mit einem erhöhten Covid-19-Risiko beziehungsweise schweren Krankheitsverläufen und hohen Sterblichkeitsraten verbunden sind, hat die DGIM gemeinsam mit weiteren Schwerpunktgesellschaften der Inneren Medizin und der Arbeitsgemeinschaft Wissenschaftlicher Medizinischer Fachgesellschaften (AWMF) vor Kurzem eine entsprechende Stellungnahme herausgegeben.

In Anlehnung an internationale Studien werden wissenschaftliche Begründungen zum Ausmaß der Gefährdung durch Covid-19 bei spezifischen internistischen Krankheitsbildern in Fachgebieten wie der Kardiologie, Hämatologie, Onkologie, Nephrologie, Rheumatologie, Gastroenterologie und Pneumologie aufgezeigt, die bei weiteren Priorisierungsmaßnahmen Beachtung finden müssen.

Zu den besonders gefährdeten Gruppen zählen danach unter anderem Patienten mit schwerwiegenden kardiovaskulären oder aber malignen hämatologischen Erkrankungen und hier insbesondere akuten und chronischen Leukämien, bösartigen Lymphomen, multiplen Myelomen oder forcierten soliden Tumoren.

Bevorzugt zu impfen seien zudem Patienten mit fortgeschrittener chronischer Nierenerkrankung, hier insbesondere bei Dialyse oder Nierentransplantation, sowie Menschen mit systemischen entzündlich rheumatischen Erkrankungen wie Vaskulitiden und Kollagenosen.

Dringlichkeit der Impfung auch von Arzneimitteltherapie abhängig

Für Letztere gilt die Dringlichkeit der Empfehlung insbesondere bei einem absehbar mittel- bis langfristigen Therapiebedarf von systemischen Steroiden in Dosierungen > 10 mg Prednisolon-Äquivalent/Tag sowie unter Cyclophosphamid- oder Rituximab-Therapie. Zum Risiko für Rheuma-Patienten, auch abhängig von deren Therapie, hatte sich vor Kurzem bereits die Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie geäußert.

Des Weiteren sind laut DGIM mit Blick auf die Notwendigkeit einer frühen Impfung Menschen mit entzündlichen Leber- und Darmerkrankungen unter systemischer Immunmodulatoren- oder Steroid-Therapie (>10 mg/Tag) einzubeziehen. Wichtige Informationen zum Verlauf einer Covid-19-Erkrankung bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED) liefert das internationale, unabhängige SECURE-IBD Register (www.covidibd.org). Bis Ende letzten Jahres wurden diesem Register insgesamt 3.817 Fälle gemeldet. Die Auswertung zeigte, dass eine schlecht behandelte Grunderkrankung, also ein aktiver Morbus Crohn oder eine aktive Colitis ulcerosa, mit einem höheren Risiko für fatale Covid-19-Krankheitsverläufe einhergeht.

Die aktuelle DGIM-Risikoklassifizierung umfasst nicht zuletzt auch Patienten mit schweren Atemwegs- und Lungenerkrankungen und hier insbesondere COPD, Lungenfibrose und pulmonaler Hypertonie mit der Notwendigkeit der mittel- und langfristigen Applikation systemischer Steroide > 10 mg/Tag.

Mit Blick auf die Erfordernisse einer frühzeitigen Impfung ist in Zeiten von Corona nicht nur das physische, sondern auch und gerade das psychische Befinden der betroffenen Patienten ins Auge zu fassen, heißt es in der Stellungnahme. »Denn gerade Menschen mit chronischen Erkrankungen schotten sich aus Angst vor einer Covid-19-Infektion ab oder nehmen unbedingt notwendige diagnostische und therapeutische Maßnahmen nicht wahr«, warnt der DGIM-Vorsitzende Professor Dr. Sebastian Schellong.

Ein früher Zugang zur Impfung könne helfen, Folgeschäden, sprich: nicht nur individuelle gesundheitliche, sondern auch gesamtgesellschaftliche, also soziale und wirtschaftliche Konsequenzen, bei ansonsten ausbleibender medizinischer Versorgung zu senken.

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