Pharmazeutische Zeitung online
Covid-19-Impfstoffe

PEI findet kein Sicherheitssignal für Post-Vac-Syndrom

In seinem aktuellen Bericht zu den Covid-19-Impfstoffen geht das Paul-Ehrlich-Institut auch auf das Post-Vac-Syndrom, Long-Covid-ähnliche Beschwerden nach der Impfung, ein. Bisher ließe sich hier kein Sicherheitssignal detektieren.
Christina Hohmann-Jeddi
08.09.2022  12:48 Uhr
PEI findet kein Sicherheitssignal für Post-Vac-Syndrom

Erschöpfung, Schwindel, Konzentrationsschwierigkeiten – manche Menschen leiden auch nach einer Coronaimpfung an Long-Covid-ähnlichen Beschwerden, die als Post-Vaccine-Syndrom (Post-Vac-Syndrom) zusammengefasst werden. Immer mehr Menschen berichten von diesen Problemen und das Universitätsklinikum Gießen hat für Betroffene eine Post-Vaccine-Ambulanz eingerichtet. Jetzt hat sich auch das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) in Langen, das in Deutschland für die Sicherheit von Impfstoffen zuständig ist, in seinem aktuellen Sicherheitsbericht zu den Covid-19-Impfstoffen vom 7. September mit dem Post-Vac-Syndrom befasst. In der Publikation sind Daten vom 27. Dezember 2020 bis zum 30. Juni 2022 enthalten.

Demnach wurden in dem Zeitraum insgesamt 182.717.880 Impfungen zum Schutz vor Covid-19 durchgeführt. 73,7 Prozent der Impfdosen bezogen sich auf Comirnaty® (Biontech/Pfizer), 17,1 Prozent auf Spikevax® (Moderna), 7,0 Prozent auf Vaxzevria® (Astra-Zeneca), 2,1 Prozent auf Jcovden® (Janssen, Johnson & Johnson) und 0,1 Prozent auf Nuvaxovid® (Novavax). Im selben Zeitraum wurden dem PEI insgesamt 323.684 Verdachtsfälle von Nebenwirkungen und Impfkomplikationen gemeldet. Darunter befänden sich auch »zunehmend Meldungen über Gesundheitsstörungen in unterschiedlichem Abstand zur Covid-19-Impfung, die als Long-Covid-ähnlich, chronisches Erschöpfungssyndrom (Chronic Fatigue Syndrome/Myalgische Enzephalomyelitis, CFS/ME), posturales Tachykardiesyndrom (POTS) oder Post-Vac bezeichnet wurden«, heißt es von dem Institut.

»Post-Vac« stellte dabei keine definierte Bezeichnung einer Erkrankung dar, sondern beschreibe verschiedene Beschwerden, wie sie auch mit Long Covid in Verbindung gebracht werden. Häufig fehlten allerdings wichtige klinische Informationen, sodass die diagnostische Sicherheit oft nicht beurteilt werden könne, schreibt das PEI. Eine Recherche in der Nebenwirkungsdatenbank des Instituts lieferte 472 entsprechende Berichte im Zusammenhang mit einer Coronaimpfung. Die meisten Meldungen wurden von Patienten selbst eingereicht und bezogen sich – entsprechend seines breiten Einsatzes – auf Comirnaty.

Ein Vergleich mit den internationalen Verdachtsfallmeldungen in der Nebenwirkungsdatenbank der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA (Eudravigilance) zeigte, dass 54,6 Prozent der Meldungen des europäischen Wirtschaftsraums und 34,8 Prozent der internationalen Meldungen zu Post-Vac, POTS und CFS/ME aus Deutschland stammten. Da Deutschland aber nicht 55 Prozent der Impfungen im europäischen Wirtschaftsraum durchgeführt habe, könne von einer unverhältnismäßig hohen Berichterstattung in Deutschland ausgegangen werden. »Ein Berichts-Bias für Deutschland kann nicht ausgeschlossen werden«, heißt es vom PEI.

Einzelne Meldungen enthielten Befunde zu Autoantikörpern, deren Bedeutung für die Pathologie sei aber aufgrund der verwendeten Nachweismethoden und fehlender Vorbefunde vielfach fraglich. Anhand der Spontanberichte könne derzeit auch international kein Sicherheitssignal detektiert werden, schreibt das Institut. Dennoch werde das PEI »entsprechende Meldungen intensiv überwachen und versuchen, im Rahmen von weiteren Studien das Thema zu erforschen«.

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa