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Fallbericht

PEG als ein Anaphylaxie-Auslöser nach Covid-Impfung bestätigt

Nach Impfung mit der mRNA-Vakzine Comirnaty® von Biontech und Pfizer gegen Covid-19 können Anaphylaxien auftreten. Als Auslöser steht Polyethylenglykol (PEG) unter Verdacht. Das konnten britische Forscher nun in einem Fall bestätigen. Was bedeutet das für Allergiker?
Christina Hohmann-Jeddi
09.04.2021  11:00 Uhr
Was müssen Allergiker vor einer Covid-Impfung beachten?

Was müssen Allergiker vor einer Covid-Impfung beachten?

Auch in Deutschland sind Anaphylaxien nach Einsatz der drei bisher verfügbaren Impfstoffe von Biontech/Pfizer, Moderna und Astra-Zeneca aufgetreten. Laut Informationen des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) wurden etwa elf Fälle auf 1 Million verimpfter Dosen gemeldet. Das PEI hat zusammen mit Experten des Robert-Koch-Instituts (RKI) ein Flussdiagramm entwickelt, um die Vorgehensweise nach aufgetretener Anaphylaxie nach mRNA-Impfung und bei Personen mit jeglicher Allergie in der Anamnese aufzuzeigen. Dieses ist kürzlich im »Bulletin zur Arzneimittelsicherheit« erschienen. Demnach sollen Personen, die nach einer ersten Impfdosis eine Anaphylaxie oder eine schwere allergische Reaktion mit Luftnot entwickelt hatten, keine zweite Dosis erhalten. Eine gesicherte Allergie gegenüber Inhaltsstoffen eines mRNA-Impfstoffs wie PEG ist nun eine Kontraindikation.

Laut Flussdiagramm können Personen, bei denen in der Vergangenheit Anaphylaxien nach Gabe von Medikamenten oder anderen Impfstoffen aufgetreten sind, die auf andere, nicht in mRNA-Impfstoffen enthaltene Bestandteile zurückzuführen sind, geimpft werden. Es sollte jedoch die Nachbeobachtungszeit von 15 auf 30 Minuten verlängert werden. Bei anderen Allergien in der Anamnese (wie Nahrungsmittel- oder Insektengiftallergie, Inhalationsallergie, Unverträglichkeit oraler Medikamente) unabhängig von deren Schweregrad kann die Impfung regulär mit 15 Minuten Nachbeobachtung erfolgen. Allerdings präsentiert sich eine PEG-Allergie häufig als multiple Arzneimittelallergie, wie bereits von Sellaturay beschrieben.

Was ist PEG und bei welchen Medikamenten wird es eingesetzt?

PEG, häufig auch als Macrogol bezeichnet, ist als Wirk- und Hilfsstoff in vielen verschiedenen Arzneimitteln enthalten. Macrogol 3350 und 4000 wird etwa zur osmotischen Darmentleerung eingesetzt. Niedermolekulare PEG werden zum Beispiel zur Formulierung von schlecht wasserlöslichen Wirkstoffen in wässrigen Parenteralia eingesetzt oder zur Herstellung von Weichgelatinekapseln. Macrogol 6000 wird häufig als Komponente der Filme in Filmtabletten verwendet oder als Grundlage von Suppositorien.

Entsprechend können PEG-Allergien bei einer großen Bandbreite von PEG-haltigen Arzneimitteln auftreten. Beschrieben sind zum Beispiel Anaphylaxien nach Gabe der Verhütungs-Depotspritze Depo-Provera, osmotischen Laxanzien, dem Protonenpumpenhemmer Esomeprazol, Vitamin-C-Brausetabletten, Motilium-Zäpfchen oder auch Ibuprofen-haltigen Medikamenten (»Clinical Pharmacology« 2021). 

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