PCOS multimodal behandeln |
Laura Rudolph |
31.07.2025 18:00 Uhr |
Laut der S2k-Leitlinie müssen mindestens zwei der drei sogenannten Rotterdam-Kriterien erfüllt sein, um die Diagnose stellen zu können. Dazu zählen:
Außerdem müssen Differenzialdiagnosen ausgeschlossen sein, schildert Dr. Cornelia Jaursch-Hancke, leitende Endokrinologin an der DKD Helios Klinik Wiesbaden und Leitlinien-Koordinatorin: »Die Symptome bei PCOS sind sehr ähnlich zu anderen Erkrankungen, beispielsweise der Schilddrüse, Tumoren oder des Cushing-Syndroms.« Bei der Diagnose müssten Ärzte daher andere Erkrankungen mit ähnlichen Symptomen ausschließen.
Die Basistherapie umfasst laut Leitlinie Lebensstiländerungen, eine gesunde Ernährung und körperliche Aktivität. Übergewichtige Patientinnen sollen abnehmen. Da es keine Wirksamkeitsbelege gebe, empfehlen die Autoren weder Nahrungsergänzungsmittel noch komplementäre Therapien.
»Es ist wichtig, die Betroffenen erst einmal dort zu unterstützen, wo sie selbst aktiv werden können. Je nach Symptomprofil und Kinderwunsch lassen sich diese Maßnahmen gezielt mit medikamentösen Therapien wie oralen Kontrazeptiva, Metformin oder antiandrogenen Medikamente ergänzen«, erklärt Jaursch-Hancke. Damit dieser Ansatz greift, müsse die Behandlung fachübergreifend erfolgen.
Die Leitlinie empfiehlt, PCOS-Patientinnen regelmäßig auf Begleit- und Folgeerkrankungen zu untersuchen, etwa auf Diabetes mittels eines oralen Glucosetoleranztests. Außerdem sollten Gewicht, Blutdruck und Fettstoffwechsel regelmäßig kontrolliert und auf psychische Belastungen wie Depressionen, Angststörungen oder ein negatives Körperbild geachtet werden, um frühzeitig gegenzusteuern.