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Migräne

Patienten wollen mehr rezeptfreie Auswahl

Laut einer Umfrage des Bundesverbands der Arzneimittelhersteller (BAH) wünschen sich Migräne-Patienten eine größere Auswahl bei den rezeptfreien Triptanen. Demnach wären gut zwei Drittel der Betroffenen froh, wenn es mehr rezeptfreie Arzneimittel gegen Migräne gäbe.
Daniela Hüttemann
05.09.2019  10:02 Uhr

Für seinen Gesundheitsmonitor ließ der BAH eine repräsentative Stichprobe von 2.002 Personen im Alter ab 15 Jahren zur eigenen Gesundheit und verschiedenen Aspekten der Gesundheitsversorgung befragen. Insgesamt gaben vier von zehn Befragten an, schon eine oder mehrere Migräneattacken erlitten zu haben. Besonders betroffen sind die 30- bis 49-Jährigen, bei denen 54 Prozent bereits einen Migräneanfall erlebt haben. Frauen leiden häufiger an Migräne als Männer (jede zweite Frau versus jeder dritte Mann). Weibliche Migräne-Patienten erleben zudem deutlich häufiger eine Attacke, die einen Tag oder länger anhält (47 versus 29 Prozent).

»Etwa die Hälfte der Personen, die üblicherweise ein Arzneimittel gegen Migräne einnimmt, greift zu einem rezeptpflichtigen Präparat«, informiert der BAH. Vier von zehn Patienten greift zu einem rezeptfreien Arzneimittel. Von den 30- bis 49-jährigen Betroffenen nehmen 77 Prozent Arzneimittel gegen ihre Migräne.

Als Mittel der Wahl gelten ASS, Ibuprofen und Paracetamol mit oder ohne Koffein-Zusatz. Bei mittleren bis schweren Attacken empfiehlt die Migräne-Leitlinie Triptane, wenn Patienten nicht auf die herkömmlichen Analgetika ansprechen. Dabei gilt das verschreibungspflichtige Sumatriptan subkutan als wirksamste Therapie bei akuten Migräneattacken. »Weltweit sind fünf Triptane in der Apotheke ohne Rezept erhältlich. In Deutschland gibt es davon nur zwei rezeptfrei«, erläutert Dr. Elmar Kroth, Geschäftsführer Wissenschaft beim BAH. Dabei handelt es sich um Naratriptan und Almotriptan.

Der Umfrage zufolge wünschen sich 65 Prozent der Betroffenen hier eine größere Auswahl. Vor allem Berufstätige und Eltern könnten profitieren, meint der BAH. »Lebt eine 30- bis 49-jährige Mutter mit ihren Kindern in einem Haushalt, ist sie unter Umständen einer Mehrfachbelastung, nämlich Beruf und Erziehung, ausgesetzt. Da fehlt dann oft einfach die Zeit, auch noch auf einen Arzttermin zu warten, wenn sich eine Migräne-Attacke ankündigt«, so Kroth. Der Wunsch nach einer größeren Auswahl in der Selbstmedikation zeige auch das Bedürfnis, selbstbestimmter mit der Erkrankung umzugehen.

Der BAH verweist auf die gute Beratung der Apotheken: »Für Fragen zur Anwendung und darüber hinaus steht ja jederzeit der Apotheker zur Verfügung.« Insofern spreche nichts dagegen, das OTC-Angebot auszuweiten. Die Pharmaindustrie bemüht sich bereits seit Längerem um einen OTC-Switch weiterer Triptane wie das am häufigsten verordnete Sumatriptan oder auch Zolmitriptan, allerdings bislang erfolglos. Hier geht es zum OTC-Beratungscheck Naratriptan.

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