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Covid-19-Medikamente

Papain-like Protease als Angriffsziel

Weltweit wird nach Corona-Medikamenten gesucht und dabei unterschiedliche Targets unter die Lupe genommen. Eines davon ist ein wichtiges Enzym von SARS-CoV-2, die Papain-like Protease. Sie zu hemmen, macht doppelt Sinn.
Sven Siebenand
18.08.2022  18:00 Uhr

Die Papain-like Protease (PLpro) ist eine zentrale Protease von SARS-CoV-2 und wichtig für die Virusreplikation. PLpro blockiert zudem ISG15, ein Protein, das eine wichtige Rolle bei der Abwehr von Krankheitserregern spielt. Es wird in Zellen nach einer Infektion durch mehrere Enzyme aktiviert und kann daraufhin an Proteine des Krankheitserregers und/oder des Wirtes binden. PLpro zu hemmen, macht also gleich doppelt Sinn. Zum einen wegen der antiviralen Effekte, zum anderen wegen des günstigen Effekts auf das Immunsystem.

Wenig überraschend befinden sich bereits PLpro-Hemmer in der klinischen Prüfung bei Covid-19. Dazu zählen bekannte Wirkstoffe wie Isotretinoin und Famotidin, aber auch neue Arzneistoffkandidaten wie Ebselen.

Nun hat ein Röntgenscreening von 500 Substanzen aus einer großen Naturstoff-Bibliothek drei weitere Stoffe hervorgebracht, die das Enzym hemmen. Das meldet das Deutsche Elektronen-Synchrotron DESY, ein Forschungszentrum der Helmholtz-Gemeinschaft, und nimmt dabei Bezug auf eine in »Communications Biology« veröffentlichte Arbeit eines Teams um Dr. Vasundara Srinivasan von der Universität Hamburg.

Zu den drei gefundenen Substanzen zählt Hydroxyethylphenol, das für die Experimente aus dem Hennastrauch Lawsonia alba isoliert wurde. Die Verbindung kommt aber auch in Rotwein und Olivenöl vor. Nummer 2 ist Hydroxybenzaldehyd, welches aus dem Kupferblatt Acalypha torta isoliert wurde. Drittens fanden die Forschenden Methyldihydroxybenzoat, isoliert aus der Studentenblume Tagetes patula. Diese Substanz kommt aber auch in grünem Tee vor. Die drei Verbindungen bremsten die Aktivität von PLpro in lebenden Zellen um 50 bis 70 Prozent.

Ob und wann sich nach dem Vorbild dieser Naturstoffe Covid-19-Medikamente entwickeln lassen, ist derzeit noch nicht geklärt und erfordert nun viele weitere Forschungsschritte. Eines ist aber klar: Grünen Tee zu trinken, wird eine Coronavirus-Infektion nicht heilen. Darauf weist auch Seniorautor Professor Dr. Christian Betzel, ebenfalls Universität Hamburg, hin.

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