Omega-3-Fettsäuren könnten das Altern verlangsamen |
Theo Dingermann |
03.02.2025 18:00 Uhr |
Die Ergebnisse der nun veröffentlichten Teilauswertung zeigen, dass eine alleinige Omega-3-Supplementierung die vier verschiedenen DNAm-Uhren PhenoAge, GrimAge, GrimAge2 und DunedinPACE verlangsamt. Die kombinierte Anwendung aller drei Interventionen (Omega-3, Vitamin D3 und SHEP) zeigte zudem additive positive Effekte auf die phänotypische Alterung (PhenoAge). Insgesamt reichten die standardisierten Effekte von 0,16 bis 0,32 Einheiten, was einer Verlangsamung des biologischen Alterns von 2,9 bis 3,8 Monaten entspricht.
Mithilfe einer Kovarianzanalyse wurden die Veränderung der DNAm-Messergebnisse zwischen den Behandlungsgruppen und der Kontrollgruppe verglichen, wobei das chronologische Alter, das Geschlecht, frühere Stürze, der Body-Mass-Index und der Studienort berücksichtigt wurden. Eine Vergleichbarkeit der Messwerte wurde über standardisierte Anpassungen der Messwerte gewährleistet.
Zusätzlich untersuchten die Forschenden auch sieben DNAm-basierte Surrogatmarker von Plasmaproteinen (PAI-1, Leptin, TIMP-1, B2M, ADM, Cystatin C, GDF-15), die den GrimAge-Uhren zugrunde liegen, um Veränderungen der metabolischen Regulationsmechanismen zu identifizieren.
Die Studie deutet darauf hin, dass Omega-3-Fettsäuren einen spezifischen Einfluss auf die epigenetischen Alterungsprozesse haben könnten, da durch ihre Supplementation drei von vier der untersuchten DNAm-Uhren verlangsamt werden. Die additiven Effekte von Omega-3-Fettsäuren mit Vitamin D3 und SHEP auf den PhenoAge-Algorithmus zur Berechnung des biologischen Alters deuten darauf hin, dass eine kombinierte Intervention einen synergistischen Nutzen für die Verlangsamung der biologischen Alterung haben kann.
Die Modifikation der DNAm-basierten Surrogatmarker von Plasmaproteinen durch Omega-3-Fettsäuren, einschließlich PAI-1, Leptin und TIMP-1, legt nahe, dass diese Intervention auf der Ebene des Proteoms wirkt und möglicherweise Entzündungen, Stoffwechselprozesse und die Funktion der extrazellulären Matrix beeinflusst.
»Jede Intervention wirkt über verschiedene, aber miteinander verbundene Mechanismen, und wenn sie kombiniert werden, verstärken sie sich gegenseitig, wodurch eine stärkere Gesamtwirkung erzielt wird«, so die Autoren in einer Pressemitteilung der Nature-Gruppe.
Die Beobachtung, dass der Effekt von Omega-3-Fettsäuren bei Personen mit geringeren Ausgangsblutspiegeln stärker war, weist auf eine mögliche personalisierte Anwendung hin, die den Einfluss der Supplementierung auf den Ausgangsstatus des Einzelnen berücksichtigt.
Zusammenfassend liefert die Studie Evidenz dafür, dass Omega-3-Fettsäuren die biologische Alterung verlangsamen könnten und dass die Kombination von Omega-3-Fettsäuren mit Vitamin D3 und einem Bewegungsprogramm einen zusätzlichen Nutzen entfalten könnte.
Die Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung von Ernährungsinterventionen für die Verlangsamung des Alterungsprozesses. Die identifizierten epigenetischen und proteomischen Veränderungen geben Einblicke in die Wirkmechanismen dieser Interventionen und bieten Ansatzpunkte für zukünftige Forschung.
Die Autoren weisen darauf hin, dass eine wesentliche Einschränkung dieser Arbeit darin besteht, dass es kein standardisiertes Maß für das biologische Altern gibt, und dass sie sich für die validiertesten verfügbaren Tests entschieden haben. Ebenso räumen sie ein, dass ihre Stichprobe von schweizerischen Teilnehmern nicht die durchschnittliche Weltbevölkerung von Erwachsenen im Alter von 70 Jahren und älter repräsentiert.