Olivenbäume am Tropf |
Mittlerweile hat man verschiedene Ideen und Strategien entwickelt, um dem Bäumesterben Einhalt zu gebieten. Ein Therapieansatz ist etwa die rechtzeitige Verabreichung einer »immunstärkenden« bioaktiven kommerziellen Infusionslösung bei Bäumen, die zwar infiziert, aber noch nicht vertrocknet sind. Die Lösung, bestehend aus Kupfer, Zink und unter anderem Zitronensäure, wird über eine 3D-gedruckte Nadel aufwändigst in die Hauptadern der Bäume gelegt. Dadurch werde das Xylem peu à peu freier, heißt es auf der Website des Herstellerunternehmens, ein amerikanisches Start-up namens Invaio, das sich weltweit auf ökologische Schädlingsbekämpfung und nachhaltige Landwirtschaft spezialisiert hat. Man könnte die Infusionen auch als weiterentwickelte Pfropfung bezeichnen.
Rund 20.000 Bäume wurden damit bereits behandelt. Die Ergebnisse können mehr als nur ein Hoffnungsschimmer gewertet werden: Auch wenn der Pflanzenschädling durch mit Infusionen nicht eliminiert wird, werden die »Krankheitssymptome« gelindert. Zweige wachsen wieder, tragen symptomfreie Blätter und bringen eine reiche Olivenernte.
Zudem versuchen die Bauern nun, mit einer angepassten Bodenbewirtschaftung den Vektor einzudämmen. Will heißen: Wenn zwischen März und April die Larven aus den Zikadeneiern schlüpfen, wird der Boden gepflügt. Damit sterben die Larven ab.
Ein weiterer Ansatz ist die Neubepflanzung mit widerstandsfähigeren Olivenbaumsorten. Neuzüchtungen können sich zwar immer noch mit Xylella infizieren, aber nicht daran zugrundegehen. Auch die Abkehr von Monokulturen und stattdessen im Sinne der Biodiversität wieder mehr alte heimische Fruchtsorten wie Quittenäpfel oder Mandeln anzubauen, wäre mehr als eine Überlegung wert.