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Spinale Muskelatrophie

Nusinersen auch bei Erwachsenen wirksam

Das Antisense-Oligonukleotid Nusinersen ist auch bei Erwachsenen mit der seltenen Erkrankung Spinale Muskelatrophie wirksam und sicher. In einer Beobachtungsstudie verbesserte es signifikant die motorischen Funktionen .
AutorKontaktKerstin A. Gräfe
Datum 17.04.2020  13:18 Uhr

Die Spinale Muskelatrophie (SMA) ist eine seltene genetische Erkrankung. Sie ist gekennzeichnet durch den Untergang von Motoneuronen im Rückenmark und im unteren Hirnstamm. Motoneuronen sind Nervenzellen, die die Muskeln steuern. Ihr Rückgang führt zu einer schweren, fortschreitenden Schwäche und Atrophie der abhängigen Muskulatur. Bei der schwersten SMA-Form kommt es zu Lähmungen und Ausfällen der Muskelgruppen, die an grundlegenden Lebensfunktionen wie dem Atmen oder dem Schlucken beteiligt sind.

Ursächlich ist eine Mutation im SMN-Gen (Survival of Motor Neuron) mit Lokalisation auf Chromosom 5q (5q-SMA). Zur Behandlung ist seit 2017 das Antisense-Oligonukleotid (ASO) Nusinersen (Spiranza®) zugelassen. ASO sind kurze synthetische Nukleotidketten, die beispielsweise selektiv an eine Ziel-RNA binden und indirekt die Genexpression regulieren. Die beiden Zulassungsstudien umfassten allerdings nur Patienten mit Typ I und II bis zum Alter von zwölf Jahren. Daten aus Studien mit Erwachsenen waren bislang rar.

Die aktuelle Studie im Fachmagazin »Lancet Neurology« umfasst die Daten von insgesamt 124 Patienten aus Deutschland mit adulter SMA (Typ 2 und 3) aus zehn verschiedenen neuromuskulären Behandlungszentren. Alle Patienten erhielten Nusinersen gemäß der zugelassenen Dosierung von 12 mg (5 ml) pro Anwendung. Nach einer initialen Aufdosierungsphase erfolgte alle vier Monate eine Erhaltungstherapie. Primärer Endpunkt war die Änderung im HFMSE-Score (Hammersmith Functional Motor Scale Expanded) nach sechs, zehn und 14 Monaten. Dabei handelt es sich um ein etabliertes Modul zur Erfassung motorischer Funktionen.

Insgesamt verbesserten sich die Werte im HFMSE-Score kontinuierlich und signifikant gegenüber dem Ausgangswert: bis Monat 6 gab es einen mittleren Anstieg um 1,73 Punkte, bis Monat 10 um 2,58 Punkte und bis Monat 14 um 3,12 Punkte. Klinisch bedeutsame Verbesserungen (mindestens drei HFMSE-Punkte Differenz) zeigten 28 Prozent der Patienten nach sechs Monaten, 35 Prozent nach zehn Monaten und 40 Prozent nach 14 Monaten. Als häufigste Nebenwirkungen traten Kopfschmerzen, Rückenschmerzen und Übelkeit auf.

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