Pharmazeutische Zeitung online
Diabetesprävention

Nützt Teplizumab bei neu entdecktem Typ-1-Diabetes?

Die Manifestation eines Typ-1-Diabetes lässt sich hinauszögern. Dafür ist in den USA der Antikörper Teplizumab bei prädiabetischen Kindern ab acht Jahren zugelassen. Doch nützt die Intervention auch bei bereits diagnostiziertem Typ-1-Diabetes?
Brigitte M. Gensthaler
09.02.2024  14:00 Uhr
Nützt Teplizumab bei neu entdecktem Typ-1-Diabetes?

Die Autoimmunerkrankung Typ-1-Diabetes kann inzwischen lange vor der klinischen Manifestation diagnostiziert werden. Dies gelingt durch Messung von Insel-Autoantikörpern. Der Name leitet sich von den Langerhans’schen Inseln der Bauchspeicheldrüse ab. Dort binden diese Antikörper spezifisch an wichtige Bausteine des Insulinstoffwechsels in den Betazellen. Wenn etwa 80 Prozent der Betazellmasse zerstört sind, wird ein Diabetes spürbar.

»Der Autoimmunprozess beginnt oft vor dem zweiten Lebensjahr«, berichtete Professor Dr. Michael Hummel, Forschergruppe Diabetes am Helmholtz-Zentrum München, kürzlich beim Kongress »Diabetologie grenzenlos« in München. »Ein Typ-1-Diabetes beginnt mit dem Auftreten von zwei Antikörpern; bei Nachweis multipler Insel-Autoantikörper bekommen nahezu 100 Prozent der Kinder Diabetes.« Die besten Zeitpunkte für ein Screening seien das zweite und das sechste Lebensjahr oder einmalig im vierten Lebensjahr.

In der Frühdiagnostik des Typ-1-Diabetes unterscheidet man drei Stadien. Die Stadien 1 und 2 sind präklinische Phasen, in denen zwei oder mehr Insel-Autoantikörper nachweisbar sind. Im Stadium 1 ist der Blutzucker noch normal, im Stadium 2 kommt es aufgrund der fortschreitenden Zerstörung der Betazellen zu Glucoseintoleranz und Dysglykämien. Im dritten Stadium wird der Diabetes manifest.

Der in den USA zugelassene Anti-CD3-Antikörper Teplizumab (Tzield™) könne die Manifestation der Erkrankung um etwa drei Jahre (32, 5 Monate) hinauszögern, wenn er im Stadium 2 eingesetzt wird, berichtete Hummel. Teplizumab richtet sich gegen aktivierte T-Lymphozyten, die den Oberflächenmarker CD3 tragen, und unterdrückt damit auch autoreaktive T-Zellen, die sich gegen Betazellen richten. »Der Antikörper wirkt immunregulierend, nicht immunsuppressiv, und stabilisiert die Betazell-Restfunktion.«

Zu den häufigsten Nebenwirkungen zählen eine vorübergehende Lymphozytopenie, Hautausschlag, Kopfschmerzen und ein mildes Zytokin-Freisetzungs-Syndrom. Das Präparat wird an 14 aufeinanderfolgenden Tagen einmal täglich intravenös infundiert; die Therapiekosten bezifferte der Mediziner auf etwa 195.000 US-Dollar (rund 180.000 Euro).

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa