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Kürzer krank mit Rhinologika

Noch Schnupfen oder schon gesprüht?

Befeuchtende Nasenpräparate werden gemeinhin belächelt. Zwar erleichtert eine verbesserte Nasenatmung bei einem grippalen Infekt das Befinden. Doch dass eine verbesserte Drainage und Belüftung den Heilungsverlauf vorantreibt, war bislang nicht dokumentiert. Jetzt gibt es dazu aktuelle Daten.
Elke Wolf
Daniela Hüttemann
01.11.2024  09:00 Uhr

Meersalz bei Kindern

Zwei Tage – diese verkürzte Erkältungsdauer können auch Eltern bei ihren Kindern herausholen, wenn sie konsequent hypertone Meersalz-Nasentropfen anwenden, berichteten britische Forschende um Professor Dr. Steve Cunningham von der Universität Edinburgh im September beim Kongress der Europäischen Atemwegsgesellschaft (ERS).

In die Studie wurden 301 Kinder bis zu einem Alter von sechs Jahren mit akutem Infekt eingeschlossen. Davon wurden 151 Kinder regulär behandelt. Die Eltern der anderen 150 Kindern bekamen zusätzlich Meersalz ausgehändigt und dazu Instruktionen, wie sie daraus selbst 2,6-prozentige Kochsalz-Nasentropfen herstellen können und diese korrekt anwenden. Sie sollten ihre Kinder mit drei Tropfen pro Nasenloch mindestens viermal täglich bis zur Genesung behandeln.

Die Kinder der so behandelten Gruppe zeigten im Schnitt sechs Tage Erkältungssymptome, die Vergleichskinder acht Tage – eine deutliche Verkürzung der Erkrankungsdauer. Die mit Meersalz behandelten kleinen Patienten brauchten zudem weniger herkömmliche Medikamente. Weiterer Pluspunkt: Es steckten sich weniger andere Personen im Haushalt an (46 versus 61 Prozent).

Der Pädiatrieprofessor Cunningham erklärte die Wirkung des Meersalzes so: »Chlorid wird von den Zellen, die die Nase und die Luftröhre auskleiden, verwendet, um in den Zellen hypochlorige Säure zu produzieren, die sie zur Abwehr einer Virusinfektion verwenden. Wenn man zusätzliches Chlorid zuführt, hilft dies den Zellen, mehr hypochlorige Säure zu produzieren, was dazu beiträgt, die Virusreplikation zu unterdrücken, was wiederum die Dauer der Virusinfektion und damit die Dauer der Symptome verkürzt.« In den Nasenabstrichen der Kinder konnten die Forschenden übrigens 17 verschiedene respiratorische Viren nachweisen; am häufigsten Rhinoviren.

In einer Pressemitteilung vom ERS-Kongress kommentiert Professor Dr. Alexander Möller vom Universitäts-Kinderspital Zürich, der nicht an der Studie beteiligt war, dass dies die erste Studie dieser Art war. »Eltern eine sichere und wirksame Möglichkeit zu bieten, die Auswirkungen von Erkältungen bei ihren Kindern und in der Familie einzuschränken, würde eine erhebliche Verringerung der gesundheitlichen und wirtschaftlichen Belastung durch diese häufigste Erkrankung bedeuten.«

Patientenfreundlicher und weniger fehlerbehaftet wäre freilich der Einsatz von hypertonen Fertigpräparaten aus der Apotheke. Hysan® Salinspray, das 2,7-prozentige hypertone Meersalzlösung enthält, kommt der Konzentration in der Studie sehr nahe und ist für Kinder ab einem Jahr gedacht. 2,2 Prozent Meerwasser finden sich in Rhinomer® plus Schnupfenspray. Otriven® Meerwasser mit Eukalyptus (2,2 %) und Olynth® Ectomed Nasenspray (2,1 %) sind für Kinder ab sechs Jahren gedacht. Ab acht Jahren kann Aspecton® Nasenspray zum Einsatz kommen. Die hypertonen Meersalztropfen (1,5 %) enthalten zusätzlich Campher, Levomenthol, Thymian- und Eukalyptusöl.

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