Noch keine Resistenzen aufgetaucht |
Annette Rößler |
06.01.2023 14:30 Uhr |
Bislang ist das Mpox-Virus noch nicht so stark mutiert, dass die verfügbaren Virostatika wirkungslos geworden wären. Tecovirimat, Cidofovir und Brincidofovir sind weiter wirksam. / Foto: Getty Images/Science Photo Library
Zur Behandlung von Patienten, die sich mit dem früher als Affenpocken bekannten Erreger Mpox infiziert haben, stehen die Virostatika Tecovirimat, Cidofovir und Brincidofovir zur Verfügung. Da sich die derzeit zirkulierenden Viren im Vergleich zu früheren Ausbrüchen genetisch verändert haben, bestand Anlass zur Befürchtung, dass die Wirksamkeit der Arzneistoffe nachgelassen haben könnte. Dies hat jetzt ein internationales Forscherteam unter Beteiligung von Mitarbeitern der Goethe-Universität in Frankfurt am Main untersucht.
Die Wissenschaftler konnten Viren von zwölf Patienten des aktuellen Ausbruchs, die sich unabhängig voneinander mit Mpox infiziert hatten, isolieren und in Zellkultur vermehren. Anschließend gelang der Nachweis, dass alle zwölf Isolate gegen klinisch erreichbare Konzentrationen der drei Wirkstoffe empfindlich waren. »Wir waren wirklich besorgt, dass sich das Virus so verändert haben könnte, dass es resistent gegenüber den gängigen Therapien geworden wäre. Glücklicherweise ist dies nicht der Fall«, fasst Professor Dr. Jindrich Cinatl von der Goethe-Universität die im »New England Journal of Medicine« publizierten Ergebnisse zusammen.
Der aktuelle Mpox-Ausbruch wurde von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als »Gesundheitliche Notlage internationaler Tragweite« eingestuft. Bis zum 10. November 2022 hatten sich laut Angaben der US-amerikanischen Gesundheitsbehörde CDC 79.231 Menschen in 110 Ländern mit Mpox infiziert und 49 waren gestorben. Die Hospitalisierungsrate beträgt circa 10 Prozent und die Sterberate etwa 3 Prozent.