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Impfstoffsicherheit

Nocebo-Effekt bei Astra-Zeneca-Vakzine

Für den Covid-19-Impfstoff des Herstellers Astra-Zeneca melden mehr Menschen Nebenwirkungen als für die beiden anderen in Deutschland eingesetzten Vakzinen, zeigt der aktuelle Sicherheitsbericht des PEI. Das liegt aber vor allem an einem Nocebo-Effekt und nicht am Impfstoff.
AutorKontaktdpa
Datum 05.03.2021  17:00 Uhr

Laut dem für die Sicherheit von Impfstoffen zuständigen Paul-Ehrlich-Institut (PEI) ist der Covid-19-Impfstoff von Astra-Zeneca ebenso gut wie die Vakzinen von Biontech/Pfizer und Moderna. Allerdings würden für den Vektorimpfstoff mehr Verdachtsfälle von Nebenwirkungen gemeldet als für die beiden mRNA-Impfstoffe, berichtete das Institut in seinem am Donnerstagabend veröffentlichten Sicherheitsbericht. Die Melderate unerwünschter Reaktionen sei bei Astra-Zeneca »vergleichsweise höher«, berichtete das PEI. Daraus könne aber »nicht zwangsläufig auf eine höhere Reaktogenität des Impfstoffes geschlossen werden, da die erhöhte Melderate auch mit der erhöhten medialen Aufmerksamkeit für den Impfstoff und den unterschiedlichen Altersgruppen der geimpften Personen zusammenhängen könnte«. Jüngere reagieren den Zulassungsstudien zufolge im Durchschnitt stärker auf Covid-19-Impfungen als ältere Personen.

Zudem seien viele Meldungen als »gefühlt schwerwiegend« gemeldet worden, obwohl es sich beispielsweise nur um vorübergehendes Fieber gehandelt habe. In Großbritannien etwa gibt es dem PEI zufolge keinen großen Unterschied bei den gemeldeten Nebenwirkungen der unterschiedlichen Impfstoffe.

Die unerwünschten Reaktionen nach einer Impfung mit einem der drei Produkte seien »vor allem vorübergehende Lokalreaktionen und Allgemeinreaktionen«, berichtet das PEI. Diese seien auch in den klinischen Prüfungen vor der Zulassung berichtet worden. Bei Astra-Zeneca seien vor allem Fieber, Schüttelfrost und grippeähnliche Beschwerden gemeldet worden. »Vereinzelte anaphylaktische Reaktionen« nach diesem Impfstoff »sind zu diskutieren«. Drei Fälle einer anaphylaktischen Reaktion wurden nach Gabe des Astra-Zeneca-Impfstoffs bisher gemeldet, heißt es vom PEI. »Anaphylaxie ist eine bisher unbekannte Nebenwirkung für den Impfstoff, da derartige Fälle nicht in den umfangreichen klinischen Prüfungen vor der Zulassung beobachtet wurden.«

Der Vektorimpfstoff AZD1222 von Astra-Zeneca wird in Deutschland nun auch für Menschen ab 65 Jahren empfohlen. Die Ständige Impfkommission (STIKO) teilte am Donnerstag in Berlin vorab mit, die Impfung mit dem Mittel »für alle Altersgruppen, entsprechend der Zulassung zu empfehlen«. Ende Januar hatte die STIKO den Impfstoff zunächst nur für Menschen zwischen 18 und 64 Jahren empfohlen.

Der PEI-Bericht umfasst die Meldungen bis 26. Februar, also etwa zwei Monate seit Beginn der Impfungen in Deutschland. Seither wurden laut PEI knapp 12.000 »Verdachtsfälle von Nebenwirkungen oder Impfkomplikationen im zeitlichen Zusammenhang mit der Impfung« gemeldet – bei einem Stand von 5,9 Millionen Impfungen (5,4 Millionen mit Biontech/Pfizer, rund 168.000 mit Moderna und knapp 364.000 mit Astra-Zeneca). 8368 Verdachtsfälle wurden zu Biontech/Pfizer gemeldet, 484 zu Moderna und 2765 zu Astra-Zeneca. In rund 300 weiteren Fällen wurde der Impfstoff nicht angegeben. »Die Melderate betrug für die drei Impfstoffe zusammen 2,0 pro 1000 Impfdosen«, berichtete das PEI. Zählt man nur die als schwerwiegend eingestuften Reaktionen, betrug die Quote 0,6 pro 1000 Impfdosen für alle drei Impfstoffe.

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