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Kreuzimmunität

Nicht-Geimpfte nach Infektion mit Omikron nur unzureichend geschützt

Eine Omikron Infektion bei Ungeimpften scheint nur einen relativ schwachen Immunschutz gegen andere SARS-CoV-2-Varianten zu induzieren. Geimpfte hingegen, die später mit Omikron infiziert wurden, zeigen eine deutliche Kreuzimmunität.
AutorKontaktTheo Dingermann
Datum 23.05.2022  15:20 Uhr

Nach mehr als zwei Jahren Pandemie sind nicht nur sehr viele Menschen geimpft. Viele, sowohl Geimpfte wie Nichtgeimpfte, sind auch von einer Infektion genesen, da die Impfstoffe zwar vor schweren Krankheitsverläufen sehr gut schützen, nicht jedoch vor Infektionen. Da stellt sich die Frage, ob die zwischenzeitlich weit verbreiteten Omikron-Infektionen auch einen variantenübergreifenden Immunschutz induzieren und damit das Ende der Pandemie beschleunigen könnten.

In einer aktuellen Publikation, die in »Nature« erschienen ist, zeigen Dr. Rahul K. Suryawanshi und Kollegen von den Gladstone Institutes in San Francisco, dass eine Infektion mit Omikron bei Mäusen und Menschen, die nicht geimpft waren, nur eine begrenzte humorale Immunantwort induziert.

So neutralisieren Seren von Mäusen, die den menschlichen ACE2-Rezeptor überexprimieren und mit Omikron infiziert waren, nur Omikron, aber keine anderen besorgniserregenden SARS-CoV-2-Varianten (VOC), während Seren von Mäusen, die mit dem Ursprungsvirus oder der Delta-Variante infiziert waren, variantenübergreifend Viren neutralisieren.

Ein ganz ähnliches Bild zeigt sich auch beim Menschen. Die Autoren analysierten Seren von zehn Personen, die nicht geimpft von einer Omikron-Infektion genesenen waren. Diese Seren neutralisieren im Wesentlichen auch nur die Omikron-Variante. Die neutralisierenden Titer der Seren gegen Nicht-Omikron-Isolate lagen in etwa um den Faktor 15 niedriger.

Die Analysen der Seren von elf nicht geimpften Personen, die von einer Delta-Infektion genesen waren, zeigten ein ähnliches Muster. Am effizientesten neutralisierten die Seren die Delta-Variante selbst, gefolgt von dem Ursprungsvirus, der Alpha-, Beta- und der Omikron-Variante.

Durchbruchinfektionen schützen besser als eine Booster-Impfung

Dagegen zeigten Seren von geimpften Personen mit bestätigten Omikron- oder Delta-Durchbruchsinfektionen hohe neutralisierende Titer gegen alle Isolate, mit den höchsten Titern gegen das Wildtypvirus und den niedrigsten Titern gegen Omikron. Die Werte übertrafen sogar die neutralisierenden Titer, die durch eine dritte Impfung mit dem Biontech/Pfizer-Impfstoff Comirnaty® induziert worden waren, bei denen die Titer im Durchschnitt zehnmal niedriger lagen als die nach Durchbruchsinfektionen beobachteten Titer.

Diese Ergebnisse deuten an, dass Omikron- und Delta-Durchbruchsinfektionen eine bestehende, durch eine Impfung induzierte Immunität verstärken können und so eine Form der hybriden Immunität hervorrufen, die nicht nur gegen die eigene, sondern auch gegen andere SARS-CoV-2-Varianten wirksam ist.

Insgesamt zeigt die Studie, dass die Omikron-Variante zwar immunogen ist, dass eine Infektion bei ungeimpften Personen aber wahrscheinlich keine wirksamen kreuzneutralisierenden Antikörper gegen Nicht-Omikron-Varianten induziert. Bei geimpften Personen hingegen induziert die Infektion mit Omikron eine wirksame Immunität gegen sich selbst und verstärkt die Neutralisierung anderer Varianten.

Zusammen mit der Beobachtung, dass eine Delta-Infektion bei geimpften Personen ebenfalls eine breite variantenübergreifende Neutralisierung hervorruft, sprechen die Ergebnisse dieser Studie für die Einbeziehung von Omikron- und Delta-basierten Antigenen in künftige heterologe oder multivalente Impfstrategien für einen breiten Schutz gegen SARS-CoV-2.

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