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Potenzielle Nervenschädigungen

Neues zu den Mechanismen hinter Long Covid

Die Ursachen der langanhaltenden Beschwerden nach einer SARS-CoV-2-Infektion sind noch nicht vollständig verstanden. Neue Studien deuten auf eine Beteiligung von Nervenschäden hin.
Christina Hohmann-Jeddi
10.03.2022  18:00 Uhr

Ein Teil der Personen, die eine Infektion mit SAS-CoV-2 durchgemacht haben, zeigt längerfristige gesundheitliche Folgen, die als Long Covid bekannt sind. Die Symptome sind vielfältig und reichen von Fatigue, Atemnot, Brust- oder Muskelschmerzen bis hin zu neurokognitiven Problemen, auch Brain Fog genannt. Bei einem Teil der Covid-19-Patienten, vor allem bei schwer Erkrankten, können die langanhaltenden Beschwerden auf erkrankungsbedingte Organschäden, etwa an der Lunge oder am Herz-Kreislauf-System, zurückgeführt werden. Aber auch leicht Erkrankte oder asymptomatisch Infizierte können nach der Infektion Long Covid entwickeln. Hier sind die Ursachen noch nicht vollständig geklärt. Einzelne kleine Studien weisen jetzt auf eine Beteiligung von Nervenschäden hin.

Eine davon stammt von einem Team um Dr. Anne Louise Oaklander vom Massachusetts General Hospital und der Harvard Medical School in Boston. Die Forschenden hatten 17 Patienten mit diagnostiziertem Post-Covid-Syndrom untersucht, von denen 16 einen milden Verlauf der akuten Infektion erlebt hatten. Sie wurden für eine Abklärung von Neuropathien an das Krankenhaus überwiesen.

Bei 59 Prozent (10 von 17 Probanden) konnte das Team um Oaklander eine periphere Neuropathie feststellen, also eine Schädigung der peripheren Nerven, die vom Rückenmark in die Haut, Muskeln und Organe ziehen. Ein Patient wies eine schwere axonale Neuropathie auf und ein anderer eine multifokale Demyelinisierung, berichten die Forscher im Journal »Neurology: Neuroimmunologie & Neuroinflammation«. Typische Symptome von peripheren Nervenschäden sind Muskelschwäche, Wahrnehmungsstörungen, Schmerzen in Händen und Füßen sowie Fatigue.

»Unsere Daten legen nahe, dass einige Long-Covid-Patienten periphere Nervenschäden haben, wobei Schäden der kleinen Nervenfasern im Vordergrund stehen«, sagt Oaklander in einer Pressemitteilung des Massachusetts General Hospital. Die Ursache für die Neuropathien sehen die Forscher in einer infektionsbedingten Dysfunktion des Immunsystems.

Die Patienten wurden zum Teil mit Corticosteroiden und Immunglobulinen behandelt, die bei inflammatorischen Neuropathien eingesetzt werden. Bei 52 Prozent der Betroffenen verbesserte sich die Symptomatik mit der Zeit, aber bei keinem war im Untersuchungszeitraum (im Mittel 1,4 Jahre) eine vollständige Genesung festzustellen. »Manche Patienten scheinen von den Therapien zu profitieren«, sagt Oaklander. Sie rät Long-Covid-Patienten, deren Symptome nicht anderweitig erklärt werden können und sich nicht bessern, das Thema Neuropathien mit ihrem Arzt zu besprechen oder einen Neurologen aufzusuchen.

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