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Prostatakrebs

Neues Radiotherapeutikum auf dem Markt

Für Patienten mit fortgeschrittenem Prostatakarzinom gibt es eine neue Therapieoption: das radioaktive Arzneimittel Pluvicto®. Es ist der erste Arzneistoff, der spezifisch am Prostata-spezifischen Membranantigen (PSMA) angreift.
AutorKontaktAnnette Rößler
Datum 03.07.2024  07:00 Uhr
Variables Volumen bei definierter Strahlungsdosis

Variables Volumen bei definierter Strahlungsdosis

Das empfohlene Behandlungsschema beträgt 7400 MBq intravenös alle sechs Wochen (± eine Woche) bis zu einer Gesamtzahl von maximal sechs Dosen. 7400 MBq entsprechen dem Inhalt einer Durchstechflasche der gebrauchsfertigen Lösung. Das Volumen der Lösung kann zwischen 7,5 und 12,5 ml liegen.

Schreitet die Krebserkrankung unter der Therapie weiter fort oder kommt es zu inakzeptabler Toxizität, soll sie nicht fortgeführt werden. Verschiedene Nebenwirkungen können eine vorübergehende Behandlungsunterbrechung, eine Dosisreduktion oder ein dauerhaftes Absetzen erforderlich machen. Welche das sind, ist in der Fachinformation detailliert aufgelistet. Um die entsprechenden Veränderungen des Blutbildes sowie der Nieren- und Leberfunktion zu erfassen, müssen vor und während der Behandlung Labortests durchgeführt werden. Besteht von vorneherein eine mittelschwere bis schwere Nierenfunktionsstörung, wird die Anwendung von Pluvicto nicht empfohlen.

Maßnahmen des Strahlenschutzes

Um die Strahlenbelastung der Blase möglichst gering zu halten, sollten Patienten viel trinken und möglichst oft Wasserlassen. Nach jeder Verabreichung von Pluvicto sollten sie für die Dauer von zwei Tagen engen Kontakt (weniger als 1 m) mit anderen Haushaltsmitgliedern meiden; zu Kindern und schwangeren Frauen soll diese Distanz für die Dauer von sieben Tagen eingehalten werden. Zudem soll nach jeder Gabe sieben Tage lang auf sexuelle Aktivität verzichtet werden und der Patient für drei Tage getrennt von anderen Mitgliedern des Haushalts in einem eigenen Schlafzimmer schlafen (sieben Tage lang getrennt von Kindern und 15 Tage lang getrennt von Schwangeren). Während der Behandlung und für die Dauer von 14 Wochen nach der letzten Dosis sollte der Patient kein Kind zeugen und beim Geschlechtsverkehr Kondome verwenden.

Die Wirksamkeit von Pluvicto wurde in der randomisierten, multizentrischen, offenen Phase-III-Studie VISION gezeigt. An ihr nahmen 831 Patienten mit progredientem, PSMA-positiven mCRPC teil, von denen 551 insgesamt bis zu sechs Dosen Pluvicto 7400 MBq plus bestmögliche Standardversorgung (BSoC) und 280 BSoC allein erhielten. Die primären Wirksamkeitsendpunkte waren das Gesamtüberleben (OS) und das radiografische progressionsfreie Überleben (rPFS) entsprechend einer verblindeten unabhängigen zentralen Begutachtung. Zu den sekundären Endpunkten zählten die Gesamtansprechrate (ORR) und die Zeit bis zum ersten skelettbezogenen Ereignis (SSE).

Pluvicto plus BSoC war BSoC signifikant überlegen. Es waren sowohl ein längeres OS von median 15,3 versus 11,3 Monaten als auch ein längeres rPFS von median 8,7 versus 3,4 Monaten zu verzeichnen. Auch die Vorteile in den sekundären Endpunkten ORR (29,8 versus 1,7 Prozent) und SSE (median 11,5 versus 6,8 Monate) waren signifikant.

Die häufigsten Nebenwirkungen der Therapie waren Ermüdung (43,1 Prozent der Behandelten), Mundtrockenheit (39,3 Prozent), Übelkeit (35,3 Prozent), Anämie (31,8 Prozent), verminderter Appetit (21,2 Prozent) und Obstipation (20,2 Prozent). Als Nebenwirkungen der Grade 3 bis 4 traten am häufigsten Anämie (12,9 Prozent), Thrombozytopenie (7,9 Prozent), Lymphopenie (7,8 Prozent) und Ermüdung (5,9 Prozent) auf.

Pluvicto-Durchstechflaschen sind in der Originalverpackung zur Abschirmung von einem Bleibehältnis umschlossen und sollen in diesem aufbewahrt werden. Die Dauer der Haltbarkeit beträgt 120 Stunden (fünf Tage) ab dem Tag und Zeitpunkt der Kalibrierung. Als radioaktives Arzneimittel darf Pluvicto nur von dazu berechtigten Personen in speziell dafür bestimmten klinischen Einrichtungen in Empfang genommen, gehandhabt und angewendet werden.

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