Neues Krebsmedikament gegen Lymphome zugelassen |
Lymphome treten am häufigsten in den Lymphknoten und der Milz auf und können auf die Leber und das Knochenmark übergreifen. / Foto: Getty Images/FatCamera
Tafasitamab ist ein humanisierter Fc-modifizierter zytolytischer und gegen CD19 gerichteter monoklonaler Antikörper. Indiziert ist er in Kombination mit Lenalidomid für die Behandlung Erwachsener mit rezidiviertem oder refraktärem diffusem großzelligem B-Zell-Lymphom (DLBCL), wenn eine autologe Stammzelltransplantation nicht infrage kommt. In Europa erkranken jährlich schätzungsweise 16.000 Menschen an dieser Form von Blutkrebs.
»In der EU hatten Patienten mit rezidiviertem oder refraktärem DLBCL in der Vergangenheit nur begrenzte Behandlungsmöglichkeiten und häufig eine ungünstige Prognose«, so Hervé Hoppenot, Geschäftsführer bei Incyte in einer Pressemitteilung zur EU-Zulassung. »Das DLBCL ist die häufigste Form des Non-Hodgkin-Lymphoms bei Erwachsenen, und Minjuvi füllt eine dringende Versorgungslücke für die 30 bis 40 Prozent der Patienten, die auf die initiale Therapie nicht ansprechen oder danach ein Rezidiv erleiden«, ergänzt Morphosys-Geschäftsführer Jean-Paul Kress.
In der Open-Label-Studie L-MIND ohne Vergleichsarm wurde eine Gesamtansprechrate unter der Tafasitamab-Lenalidomid-Kombi von 56,8 Prozent erreicht (primärer Endpunkt). Die Komplettremissionsrate lag bei 39,5 Prozent, die Teilremissionsrate bei 17,3 Prozent. Nach einer Nachbeobachtungszeit von mindestens 35 Monaten betrug die mediane Ansprechdauer 43,9 Monate (sekundärer Endpunkt). Die Firmen sprechen von einem »handhabbaren Nebenwirkungsprofil«, zu dem Infusionsreaktionen, Schädigung des Knochenmarks inklusive Neutropenie und Thrombopenie sowie Infektionen und das Tumorlyse-Syndrom gehören.
Tafasitamab wird in den USA von Incyte und Morphosys gemeinsam unter dem Handelsnamen Monjuvi® und in der EU nun von Incyte unter dem Handelsnamen Minjuvi® vermarktet.