Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign
NDV-HXP-S

Neues Impfstoff-Prinzip zum Schutz vor Covid-19

Bekanntlich macht Not erfinderisch. Dies zeigt sich jetzt bei der Corona-Impfstoffentwicklung. Eine Initiative, die sich auf die Fahnen geschrieben hat, günstige Impfstoffe für ärmere Länder zu entwickeln, präsentiert eine bemerkenswerte Lösung.
AutorKontaktTheo Dingermann
Datum 07.04.2021  14:00 Uhr

Grippeimpfstoff-Fabriken für Corona-Impfstoffe nutzen

Bei ihren Überlegungen zogen sie auch das Prinzip der Herstellung von Grippeimpfstoffen in Erwägung. In vielen Ländern gibt es riesige Fabriken zur kostengünstigen Herstellung, bei denen Grippeviren in Hühnereier injiziert werden. In den Eier vermehren sich die Viren massiv, sodass große Mengen neuer Viruskopien resultieren. Diese werden dann inaktiviert und verimpft. 

Könnte man nicht auf diese Weise auch einen Corona-Impfstoff produzieren, fragte sich das PATH-Team? Zudem müsste ein solcher Impfstoff auch kostengünstig herzustellen sein, da vielfach eine Infrastruktur zur Herstellung von Influenza-Vakzinen vorhanden ist. In den gleichen Fabriken, in denen Grippeimpfstoffe hergestellt werden, könnten auch Covid-19-Impfstoffe produziert werden.

In Kooperation mit Wissenschaftlern der Icahn School of Medicine an Mount Sinai in New York entschied man sich, auch dieses Mal wieder einen neuen Weg einzuschlagen. Man wählte ein Vogelvirus als Vektor für die Impfstoffproduktion. Das Arbeiten mit dem Newcastle Disease Virus (NDV) ist gut etabliert, da mit diesem Ansatz auch andere Impfstoffentwicklungen durchgeführt wurden.

Man inserierte in das Genom dieses Virus nun die Information für die HexaPro-Spike-Variante des SARS-CoV-2-Virus und injizierte dieses rekombinante Virus dann in angebrütete Hühnereier. Da es sich bei NDV um ein Vogelvirus handelt, vermehren sich die Viren problemlos und schnell in den Eiern.

Bei der Analyse der Viren zeigte sich, dass diese viele Kopien der HexaPro-Spike-Variante auf ihrer Oberfläche trugen. Praktisch alle diese Proteine lagen in der günstigen Präfusionskonformation vor. Man bezeichnete das in den Viren erzeugte S-Protein schließlich als NDV-HXP-S.

Applikation wird auch als Nasenspray erprobt

PATH veranlasste, dass Tausende von Dosen NDV-HXP-S in einer vietnamesischen Fabrik hergestellt wurden, die normalerweise Grippeimpfstoffe in Hühnereiern produziert. Präklinische Tests zeigten, dass NDV-HXP-S Mäusen und Hamstern einen starken Schutz vor einer SARS-CoV-2-Infektion verleiht.

Am 15. März gab das vietnamesische Institute of Vaccines and Medical Biologicals den Beginn einer klinischen Studie mit NDV-HXP-S bekannt. Eine Woche später folgte die thailändische Government Pharmaceutical Organization diesem Beispiel. Am 26. März teilte das brasilianische Butantan-Institut mit, dass es eine Genehmigung für den Beginn seiner eigenen klinischen Studien mit NDV-HXP-S beantragen werde.

In der Zwischenzeit hat das Mount Sinai Team den Impfstoff auch an den mexikanischen Impfstoffhersteller Avi-Mex als intranasales Spray lizenziert. Bleibt abzuwarten, wie sich dieses neue Impfstoffprinzip in der Praxis bewährt.

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa