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Seltener Hautkrebs

Neuer Antikörper beim Merkelzellkarzinom zugelassen

Die Europäische Kommission hat den Antikörper Retifanlimab für die Behandlung von Patienten mit Merkelzellkarzinom zugelassen. Der PD-1-Inhibitor zeigte in Studien eine hohe Tumoransprechrate und Ansprechdauer.
Kerstin A. Gräfe
02.05.2024  15:00 Uhr

Das Merkelzellkarzinom (MCC) ist ein seltener und aggressiver Hautkrebs. Er erscheint häufig als einzelnes, schmerzloses, blau-rötlich gefärbtes Hautknötchen auf lichtexponierten Körperstellen wie Kopf, Hals und Armen. Das MCC wächst in der Regel schnell und weist eine hohe Rate metastasierender Krankheitsverläufe auf, was zu einer ungünstigen Prognose führt. Die fünfjährige Gesamtüberlebensrate bei Patienten mit MCC, die Metastasen aufweisen, liegt bei etwa 14 Prozent.

In einem Update der S2k-Leitlinie »Merkelzellkarzinom« wird eine Immuntherapie mit PD-1/PD-L1-Immuncheckpoint-Inhibitoren als die erfolgversprechendste Systemtherapie und somit als empfehlenswerte Erstlinientherapie des inoperablen fortgeschrittenen MCC angesehen. In Deutschland war bislang ausschließlich Avelumab (Bavencio®) in dieser Indikation zugelassen. Mit Retifanlimab (Zynyz™, Incyte) steht nur eine weitere Therapieoption zur Verfügung.

Im Gegensatz zu Avelumab, das an den PD-1-Liganden (PD-L1) bindet, bindet Retifanlimab an den PD-1-Rezeptor. Dadurch blockiert Zynyz dessen Interaktion mit seinen Liganden PD L1 und PD L2 und steigert die T-Zell-Antwort in der Mikroumgebung des Tumors. Der PD-1-Inhibitor ist indiziert als Monotherapie für die Erstlinienbehandlung erwachsener Patienten mit metastasiertem oder rezidivierendem lokal fortgeschrittenem MCC, die für eine kurative Operation oder Strahlentherapie nicht geeignet sind.

Die Zulassung basiert unter anderem auf der offenen, einarmigen Studie POD1UM-201. Die Patienten erhielten alle vier Wochen 500 mg Zynyz intravenös bis zum Fortschreiten der Erkrankung oder inakzeptabler Toxizität für bis zu 24 Monate. Beurteilungen des Tumoransprechens wurden im ersten Therapiejahr alle acht Wochen, danach alle zwölf Wochen durchgeführt. Als primärer Endpunkt war die objektive Ansprechrate definiert.

Bei chemotherapienaiven Patienten (n = 65) führte die Monotherapie mit Zynyz zu einer objektiven Ansprechrate von 52 Prozent. Bei 12 Patienten (18 Prozent) wurde ein komplettes Ansprechen und bei 22 Patienten (34 Prozent) ein teilweises Ansprechen beobachtet.

Schwere unerwünschte Reaktionen traten bei 22 Prozent der Patienten auf. Dazu zählten Müdigkeit, Arrhythmien und Pneumonitis. 11 Prozent setzten die Therapie aufgrund einer unerwünschten Reaktion dauerhaft ab. Die häufigsten unerwünschten Reaktionen waren Müdigkeit, Schmerzen des Bewegungsapparats, Pruritus, Durchfall, Hautausschlag, Pyrexie und Übelkeit.

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